Mindestens 25 Tote bei Anschlägen in Somalia
Die Anschläge in der Hauptstadt der abtrünnigen Republik Somaliland, Hargeisa, richteten sich gegen ein Gelände des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP, die äthiopische Botschaft sowie den Präsidentenpalast. Die Attentäter durchbrachen in ihren mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugen den Eingangsbereich und zündeten die Bomben.
Die UNO bestätigte, dass ihr Gebäude Ziel eines Autobombenanschlags war. Dabei habe es Tote und Verletzte gegeben, die genaue Zahl sei aber noch nicht bekannt, sagte eine Sprecherin. Bei dem Anschlag auf den Präsidentenpalast wurde den Angaben zufolge der Sekretär des politischen Führers von Somaliland, Dahir Riyale Kahin getötet, Kahin selbst blieb unverletzt.
In der benachbarten, halbautonomen Region Puntland verübten Selbstmordattentäter Anschläge auf zwei Einrichtungen des Geheimdienstes, wie die Behörden mitteilten. Dabei wurde in der Hafenstadt Bossaso laut Behördenangaben ein Mitarbeiter getötet, fünf wurden verletzt.
Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand. Es wurde jedoch vermutet, dass diese mit politischen Gesprächen über die Zukunft Somalias in Zusammenhang standen, die am Mittwoch im benachbarten Kenia begannen.
Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. Am vergangenen Wochenende hatten die Übergangsregierung und eine Oppositionsallianz vereinbart, dass in der kommenden Woche ein bereits im Juni unterzeichneter Waffenstillstand in Kraft treten solle. Mehrere radikalislamische Milizen haben jedoch angekündigt, sie wollten ihren Kampf fortsetzen.