71 weitere seien verletzt worden, als während des Freitagsgebets in der zentralmarokkanischen Stadt Meknes das Minarett einer Moschee aus dem 18. Jahrhundert eingestürzt sei, teilte die Zivilschutzbehörde der Stadt mit. Rettungskräfte versuchten zum Teil mit den bloßen Händen, weitere Opfer aus den Trümmern zu bergen.
Das Minarett der Bab-Berdieyinne-Moschee stürzte nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums am Freitagmittag ein. Aus Behördenkreisen verlautete, zu dieser Zeit sei die Moschee voller Menschen gewesen, die sich nicht nur zum islamischen Freitaggebet, sondern auch zu Ehren eines Verstorbenen versammelt hätten. Außer dem Minarett stürzte ein Teil des Moscheedachs auf die Gläubigen.
Rettungskräfte fanden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes 40 Todesopfer, das marokkanische Innenministerium hatte zuvor von 36 Toten gesprochen. Die Opferzahl drohte nach Angaben der örtlichen Behörden weiter zu steigen. Die 71 Verletzten wurden in nahe gelegene Krankenhäuser sowie in besser ausgestattete Krankenhäuser im rund 60 Kilometer entfernten Fes gebracht. Psychologen kümmerten sich um traumatisierte Zeugen des Unglücks.
Das marokkanische Fernsehen zeigte, wie hunderte Menschen nach Überlebenden suchten. Mit Schaufeln oder den bloßen Händen gruben sie bis in die Nacht hinein in den Trümmern oder bildeten Ketten, um die Trümmer beiseite zu räumen. Die Rettungsarbeiten wurden dadurch erschwert, dass die Moschee sich in der geschäftigen und dicht bebauten Altstadt befindet.
Die Unglücksursache war zunächst unklar. Der staatliche Fernsehsender machte die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage für den Minaretteinsturz verantwortlich. Der Regen hatte bereits Überschwemmungen mit mehreren Todesopfern verursacht.
Das eingestürzte Minarett war ein Wahrzeichen von Meknes gewesen. Der marokkanische König Mohammed VI. kündigte an, es werde in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut.