Millionen für Kinderbetreuung ungenutzt: Grüne machen jetzt mobil
Die Grünen sehen große Probleme bei der Kinderbetreuung in Österreich und wollen mit einer neuen Kampagne gegensteuern. Unter dem Motto "Mehr Kinderbetreuung. Jetzt." soll das Thema forciert werden. Zu wenige Plätze, zu kurze Öffnungszeiten und zu hohe Belastungen für Mütter gibt es aus Grünen-Sicht. Die Partei fordert daher 50.000 neue Kindergartenplätze bis 2030, einen Rechtsanspruch auf Betreuung ab dem 1. Geburtstag und familienfreundliche Öffnungszeiten.
Grüne werben mit Kampagne für bessere Kinderbetreuung
Kinderbetreuung würde oft an den Müttern hängenbleiben, hieß es in einer Aussendung. Die Politik käme dem noch nicht ausreichend nach: "Denn während Frauen im Alltag jonglieren, lassen Länder Millionen an Bundesgeld für den Ausbau der Kinderbetreuung einfach liegen." 2023/24 seien fast 40 Prozent der vorgesehenen Mittel bzw. gut 70 Millionen Euro nicht verwendet worden. Gleichzeitig würden viele Familien keinen Betreuungsplatz finden.
Druck auf Landeshauptleute erhöhen
Durch die Kampagne wollen die Grünen u.a. Druck auf die Landesregierungen ausüben. So sollen Betroffene ihre Forderungen unkompliziert an ihre jeweiligen Landeshauptleute schicken können. Die erhofften 50.000 neuen Kindergartenplätze sind vor allem für Kinder unter drei Jahren gedacht. Nur so könnten Eltern frei entscheiden, ob und wie viel sie arbeiten möchten. Eltern, die nach der Karenz wieder arbeiten möchten, sollen ab dem ersten Geburtstag ihres Kindes einen garantierten Betreuungsplatz bekommen. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauche es "flächendeckend familienfreundliche Öffnungszeiten", hieß es.
Zadić ortet "Schlag ins Gesicht aller Mamas"
Die stellvertretende Klubobfrau der Grünen Alma Zadić kritisierte, dass für die Kinderbetreuung gedachtes Geld "ungenutzt" bliebe. "Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Mamas, die jeden Tag versuchen, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen." Kein Kind dürfe abgewiesen werden, weil die Politik "nicht in die Gänge kommt".
(APA/Red)