Die Ermittler gehen davon aus, dass die Gangster schon zu diesem früheren Zeitpunkt zuschlagen wollten, ihr Vorhaben aber aus irgendeinem Grund abgebrochen hatten. Indes können sich britische Medien einer gewissen Faszination nicht entziehen. Erst war von “Gentleman-Räubern” die Rede, weil die Verbrecher in edlen Anzügen, Krawatten und scheinbar unmaskiert den Nobel-Juwelier überfielen. Dann wurden verstärkt Erinnerungen an Hollywood-Kassenknüller wie “Ocean’s Eleven” bemüht, in dem eine Gangster-Bande mit einem ausgeklügelten Plan ein gut gesichertes Casino-Hotel in Las Vegas ausraubt.
Und filmreif war bei dem Londoner Überfall zumindest die Tarnung. Kurz zuvor hatten die Gangster bei einem Make-up-Spezialisten ihr Äußeres verändern lassen. Daher vermittelte das Überwachungsvideo auch den Eindruck, dass die Räuber ohne Masken in den Laden marschierten. Die Verbrecher hatten dem Maskenbildner erzählt, sie würden in einem Musikvideo auftreten und müssten daher anders aussehen.
Neben dem Verbleib der Männer und ihrer Komplizen rätselt Scotland Yard auch über den Verbleib der Beute. 43 Einzelstücke wie Ketten, Ohrringe oder Armbänder mit 1500 Edelsteinen hatten die Räuber aus dem Nobelgeschäft mitgehen lassen, das Prominente wie Naomi Campbell, Mike Tyson, Ivana Trump oder David Beckham zu seinen Kunden zählt.