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Milliardenklage gegen die UBS angekündigt

US-Anwalt Ed Fagen reicht eine Milliardenklage gegen die Schweizer Großbank UBS ein. Aus Sicht der UBS ist die Klage "absolut unberechtigt".

Im Zentrum steht die Schweizer Interhandel, die frühere Tochter des einstigen deutschen Chemie-Giganten IG Farben.

Der damals als nazifreundlich geltende IG-Farben-Konzern gründete 1928 in Basel die Finanzholding IG Chemie, die 1945 in Interhandel umbenannt wurde. In diese Filiale brachte die IG Farben in den 30er-Jahren zentrale Teile ihrer internationalen Tochtergesellschaften ein, etwa die amerikanische GAF.

Die Beziehungen zwischen der IG Farben und der Interhandel, die 1967 der damaligen Bankgesellschaft einverleibt wurde, waren Gegenstand zahlreicher Rechtsstreitigkeiten: In den 80er-Jahren prozessierte die IG-Farben-Nachfolgerin gegen die UBS, um einen Teil des GAF-Erlöses zu erhalten. Die Klagen der IG Farben in Liquidation wurden 1988 aber abgewiesen.

Inzwischen seien „neue Dokumente“ aufgetaucht, begründet Fagan seine Klage, die er am (morgigen) Montag persönlich in der UBS-Konzernzentrale in Zürich vorstellen will. Am selben Tag will der bekannte, aber umstrittene Anwalt Einzelheiten zur Klage bekannt geben. Der UBS und der Schweizer Regierung wirft er vor, sie hätten über 50 Jahre lang wichtige Dokumente unter Verschluss gehalten.

Die UBS hatte am Sonntag noch keine Kenntnis von der Klage, wie Konzernsprecherin Tatjana Domke auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Die Klage sei ohnehin „absolut unberechtigt“. Es gebe mehrere gültige Rechtsentscheide in den USA und in Deutschland, die die Position der UBS bestätigten, erklärte Domke.

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