Bei Kaiserwetter präsentierte sich gestern die Tourismusgemeinde Sulzberg im Bregenzerwald von seiner schönsten Seite: blauer Himmel, schneebedeckte Wiesen und viele Wintersportler mit Langlaufskiern. Doch inmitten der Winteridylle ragt eine mobile Radaranlage des Bundesheers in die Luft. Grund dafür ist das am kommenden Mittwoch beginnende Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, bei dem rund 30 Staats- und Regierungschefs und über 60 Minister unter dem Motto Den Zustand der Welt verbessern: überdenken, umgestalten, erneuern tagen.
650 Soldaten im Einsatz
Wie bereits in den vergangenen Jahren stehen rund 650 Soldaten in Vorarlberg und in Tirol im Dauereinsatz, um den Luftraum über Vorarlberg im Rahmen der Operation Dädalus 10 zu sichern. Auch wenn es derzeit noch keine konkreten Terrordrohungen gibt, hat der Schutz dieser Veranstaltung höchste Priorität.Denn in Anbetracht der derzeitigen politischen Situation stellt das WEF ein potenzielles Terrorziel dar, erklärt Brigadier Karl Gruber, der die Luftraumsicherung in Vorarlberg und Tirol leitet und in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Bundesheer koordiniert. Um auf eventuelle Übertretungen der Sperrzone im Vorarlberger Luftraum zu reagieren, fliegen bewaffnete Luftfahrzeuge vom 26. bis 31. Jänner ständig Patrouillen. Auch die Eurofighter sind an dieser Luftsicherungsoperation beteiligt.
Während in der Luft die Hubschrauber und Eurofighter ihre Runden drehen, sorgen am Boden mobile Radaranlagen für eine lückenlose Überwachung des Luftraums. Im Tiefflieger-Erfassungsradar, das in Sulzberg stationiert ist, entgeht Roland Grohsmann nicht einmal ein Paragleiter, der sich im gesperrten Luftraum bewegt.
Nach jahrelanger Erfahrung, erkennt man auf dem Radarschirm gleich, um welche Art von Fluggerät es sich handelt, erzählt er nicht ohne Stolz.
Miliz-Beteiligung aus Vorarlberg
Stolz ist auch der Vorarlberger Militärkommandant Johannes Grissmann auf sein Team: Neben der operativen Beteiligung durch mehrere Miliz-Kräfte an der Operation, sorgt das Militärkommando unter anderem für die Bereitstellung der Infrastruktur, Verpflegung und Sanitätsversorgung. Die für die Operation Dädalus 10 anfallenden Kosten liegen laut Brigadier Gruber leicht über dem Niveau des Vorjahres. Damals beliefen sich die Personalkosten auf rund 350.000 Euro. Dazu kommen jedoch noch die Kosten der Unterbringung, Benzin etc.
Die Gesamtkosten für diesen Einsatz werden nicht über 500.000 Euro liegen, stellt Gruber sicher und erklärt, dass diese Operation eine sonst eigens angelegte, wesentlich teuere Übung ersetzt. Nach erstmals durchgeführten Vorübungen mit dem Schweizer Heer ist man in Vorarlberg für die Luftraumsicherungs-Operation Dädalus 10 gerüstet. Trotz allem hoffen die Verantwortlichen, dass sich auch in diesem Jahr die Zahl der unbefugten Flugobjekte in Grenzen hält.
Und die letzten beiden Jahre bestärken die Hoffnung: 2008 waren es 16 Flugobjekte, 2009 nur noch vier.
VOL Live im Blackhawk
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Interview: Brigadier Karl Gruber
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