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Mildere Urteile im Italien-Skandal

Die Richter waren gnädig: Das Berufungsgericht im italienischen Fußball-Skandal hat am Dienstag die Strafen für Juventus Turin und drei weitere Top-Clubs teilweise erheblich abgemildert.

Die großen „Gewinner“ des Berufungsverfahrens sind Lazio Rom und der AC Fiorentina, die nun doch weiter in der 1. Liga spielen dürfen.

Der AC Milan kann an der Qualifikation zur Champions League teilnehmen. Dagegen muss Juve wie in erster Instanz entschieden in der nächsten Saison in die 2. Liga (Serie B), bekommt aber 17 statt 30 Minuspunkte. Außerdem werden Juve die Meistertitel 2005 und 2006 aberkannt. Dies gab der Vorsitzende Richter Piero Sandulli am Dienstagabend in Rom bekannt.

Allerdings müssen auch Fiorentina und Lazio mit Strafpunkten in die Serie A starten, die Florenzer erhalten 18 Minuspunkte, Lazio 11. Milan werden in der Saison 2006/2007 nur noch 8 Punkte (statt 15) abgezogen.

Unklar ist aber, ob die Prozess-Welle damit endgültig zu Ende ist. Juventus, Milan und Fiorentina kündigten bereits an, vor ein Zivilgericht zu gehen. „Das ist ein inakzeptables Urteil. Juventus wurde als einziger Verein bestraft“, meinte Juve-Präsident Cobolli Gigli.

Das Urteil in erster Instanz war wesentlich härter: Bei 30 Minuspunkten für den Rekordmeister wäre ein rascher Wiederaufstieg in die oberste Spielklasse höchst unwahrscheinlich geworden. Der AC Milan hätte mit 15, Florenz mit 12 und Lazio mit 7 Minuspunkten in die neue Saison starten sollen. Außerdem war für Milan durch 44 Strafpunkte für die vergangenen Saison die Teilnahme an der Champions League verwehrt worden.

Spannend wird es auch am Mittwoch: Dann muss Italien seine Teilnehmer für die europäischen Wettbewerbe benennen. Die UEFA hat die Meldefrist eigens um einen Tag verlängert. Wahrscheinlich ist jedoch, dass der Verband Inter und AS Roma als Fix-Starter nennt, Chievo und AC Milan in die Qualifikation schickt. Im UEFA-Cup dürften dann Palermo, Livorno und Parma spielen.

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