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Milch-Streit: Lieferausfälle und "kriminelle Methoden"

Der nun seit knapp einer Woche dauernde Lieferboykott der heimischen Milchbauern hält an. Am Mittwoch verzeichneten die Molkereien einen durchschnittlichen Lieferausfall zwischen 20 und knapp 25 Prozent, so die Auskunft des österreichischen Molkereiverbandes.

Die IG Milch schätzt die Lieferausfälle auf bis zu 60 Prozent. Nach wie vor gibt es bei den Lieferausfällen große regionale Unterschiede.

Besonders betroffen seien der Salzburger Flachgau und die grenznahen Gebiete zu Bayern, hieß es. In Salzburg zeigte der Milchbauern-Protest auch teilweise Wirkung: “Um den heimischen Milchbauern unsere Solidarität zu zeigen, werde ich den Qualitätszuschuss des Landes für Milch von 0,4 Cent auf 0,72 Cent pro Liter wieder erhöhen,” kündigte der Salzburger Agrarlandesrat Sepp Eisl am Donnerstag an.

In Oberösterreich wird der Ton indessen schärfer. Der oberösterreichische Bauernbund berichtete am Donnerstag, dass sich Landwirte, die nicht beim Lieferboykott mitmachen, von dessen Organisatoren eingeschüchtert fühlen. Bauernbunddirektor Gaisbauer sprach von “kriminellen Methoden”, die in den Bereich von Nötigung und Erpressung gingen.

Am Donnerstag-Nachmittag will die IG Milch weitere Schritte bekanntgeben. Auch in Deutschland wollen die Milchbauern trotz erster Erfolge bei ihren Protesten für höhere Preise ihre Aktionen fortsetzen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, verteidigte die weiteren Proteste. “Die Preise werden erhöht, aber noch nicht bei allen. Und deshalb brauchen wir jetzt noch gemeinsame Anstrengungen, um auch die restlichen Lebensmitteleinzelhändler auf diese Linie zu bringen”, erklärte er am Donnerstag im ZDF-“Morgenmagazin”.

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