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Mikrofon-Pannen von Politikern: "Riesenarschloch" und "Hurensöhne"

Kummer mit nicht abgeschalteten Mikrofonen hatte schon so mancher Staatsmann. Hier eine Auswahl der "besten" Verbalentgleisungen.

Der wohl berühmteste Zwischenfall dieser Art war eine Mikrofonprobe des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan vor einer seiner regelmäßigen Radioansprachen. Um Stimme und Anlage zu testen, scherzte er 1984, die USA hätten die Sowjets gerade für “vogelfrei” erklärt: “Wir beginnen in fünf Minuten mit der Bombardierung.” Reagan ahnte nicht, dass dies schon mitgeschnitten wurde.

Zwei Jahre später hörten Reporter, die den Präsidenten im Weißen Haus befragt hatten, beim Hinausgehen gerade noch über die Lautsprecheranlage, wie er ein ärgerliches “Hurensöhne” (“sons of bitches”) vor sich hinmurmelte. Sie hatten ihn mit unangenehmen Fragen gelöchert.

Nicht besser erging es einem seiner Nachfolger: Bei einem Mittagessen am Rande des G-8-Gipfels in St. Petersburg Mitte 2006 lästerte George W. Bush bei eingeschalteten Mikrofonen über langatmige Reden, kritisierte den damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan und merkte zum Konflikt zwischen Israel und dem Libanon an, der “Scheiß” müsse bald beendet werden.

Schon im Jahr 2000 hatte Bush junior einen Mitarbeiter der “New York Times” vor offenem Mikrofon als “Riesenarschloch” bezeichnet. Vorbild war offenbar sein gleichnamiger Präsidenten-Vater, der bei ähnlicher Gelegenheit geprahlt hatte, er habe einer politischen Gegnerin bei einer Debatte “Feuer unterm Hintern gemacht”.

Im Gespräch mit einem Fernsehjournalisten charakterisierte der ehemalige britische Premier John Major euroskeptische Minister als “Bastarde”, sich selbst als “Waschlappen”. Techniker schnitten das Gespräch mit und spielten es der Presse zu.

Auch Prinz Charles’ respektlose Bemerkungen über einen BBC-Korrespondenten gingen dank offener Mikrofone um die Welt: “Furchtbar, der Typ”, raunte er seinen Söhnen bei einem Interview zu. “Grässliche Leute, ich kann den nicht ausstehen.”

Kurz vor der Wahl hat sich der britische Ex-Premier Gordon Brown einen peinlichen Patzer erlaubt: Er bezeichnete eine Wählerin nach einem Gespräch als “borniert”. “Das war ein Desaster – sie hätten mich niemals mit dieser Frau zusammenbringen dürfen. Wessen Idee war das denn?”, schimpfte Brown, ohne an das Mikrofon eines Rundfunksenders an seinem Hemd zu denken.

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