Mikl-Leitner zur Causa Schmid: Gerichte allein entscheiden

"Wir leben in einem Rechtsstaat. Das heißt, Gerichte allein entscheiden, wer sich etwas zuschulden hat kommen lassen und wer nicht", sagte Mikl-Leitner (ÖVP) am Montag am Rande einer Pressekonferenz zu Vorwürfen des früheren Finanz-Generalsekretärs Thomas Schmid. "Auch wenn das manchen nicht gefällt, die am liebsten selbst über andere richten wollen", fügte sie hinzu. Die SPÖ forderte indes, das "System der ÖVP Niederösterreich" zu beenden.
Mikl-Leitner äußerte sich zur Causa Schmid
Sie habe das bei den Vorwürfen gegen Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) gesagt, erinnerte Mikl-Leitner, und "sage das bei Vorwürfen gegen jeden anderen genauso, egal welcher Partei jemand nahe steht. Und das muss für alle Menschen in unserem Land gleichermaßen gelten". Der Sachverhalt müsse vom Gericht überprüft und entschieden werden.
SPÖ: Mikl-Leitner habe Kurz politisch gefördert
Die SPÖ unterstrich in einer Pressekonferenz am Montag, Mikl-Leitner habe Kurz politisch gefördert und ihn in seiner Kanzlerschaft unterstützt. "Die ÖVP Niederösterreich war seine Personalvermittlungsagentur. Sie hat die Übernahme von Kurz nicht nur unterstützt, sie hat ihn als Politiker erfunden und gemacht", sagte Abg. Andreas Kollross, Bürgermeister von Trumau (Bezirk Baden). Es gelte, die absolute Mehrheit der Volkspartei in Niederösterreich zu brechen, betonte SPÖ-NÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar.
Kolross kündigte parlamentarische Anfrage an
Kollross kündigte für diese Woche eine parlamentarische Anfrage an das Finanzministerium rund um eine mutmaßliche Einflussnahme des Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka auf eine Steuerprüfung bei der Dr. Erwin Pröll Stiftung an. Laut Schmid soll Sobotka eine Prüfung bei der "Alois-Mock-Stiftung oder beim Alois-Mock-Institut" sowie bei der "Erwin-Pröll-Stiftung" erfolgreich verhindert haben. Der ÖVP-Politiker aus Niederösterreich weist die Vorwürfe zurück.
"Das Einvernahmeprotokoll von Thomas Schmid zeigt ein Sittenbild eines moralisch verkommenen türkisen Systems. Dem ehemaligen Kanzler Kurz mangelt es an jeder Einsicht. Distanzierungen aus der ÖVP sind aber kaum zu vernehmen. Das ist eine moralische und politische Bankrotterklärung einer staatstragenden Partei", meinte Kollross: "Die ÖVP versucht, diese Krise wieder auszusitzen, statt Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und den Weg frei für Neuwahlen zu machen."
(APA/Red)