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Michael Flatley tanzt wieder

Produzent Michael Flatley schlüpft nach zwölf Jahren wieder in seine Paraderolle. Die irische Tanzshow "Lord of the Dance" ist eines der erfolgreichsten Showereignisse aller Zeiten.

Eigentlich wollte er sich damals, vor eineinhalb Jahren in Kairo, nur wieder einmal in aller Ruhe seine eigene Show ansehen. Doch als sich der Vorhang für “Lord of the Dance” hob, konnte sich Michael Flatley kaum im Zuschauersessel halten. “Ich war so aufgeregt, ich wollte nur noch mittanzen”, sagte der Irish-Dance-Star der Nachrichtenagentur DAPD. Wenig später bekam er das Angebot, nach zwölfjähriger Pause wieder bei einer Show in Taiwan einzuspringen. “Und es war der Kick meines Lebens”, erinnerte sich der 51-Jährige. “In dem Moment wusste ich: Ich will zurück.”

Bis dahin hatte sich Flatley nach eigenen Angaben tapfer dem Drängen tausender Fans widersetzt, die ihn schon seit Jahren bekniet hätten, wieder selbst in seine Paraderolle als “Lord of the Dance” zu schlüpfen. “Die Fans haben mir keine Wahl gelassen”, sagte er. “In Abertausenden von Briefen und E-Mails haben sie immer wieder auf mich eingewirkt. Da musste man einfach schwach werden.”

Zwar hatte Flatley auch mit seinen Nachfolge-Shows weltweit riesige Erfolge gefeiert und Rekorde aufgestellt. “Feet of Flames” (Uraufführung 1998) wurde die mit mehr als 100 Stepptänzern größte Irish-Dance-Show der Welt, und “Celtic Tiger” (2005) hatte das mit 18 Millionen Dollar teuerste Bühnenbild aller Zeiten. Doch an den Mega-Erfolg von “Lord of the Dance” reichte nichts heran. Die erste Eigenproduktion Flatleys sahen seit 1996 weltweit mehr als 60 Millionen Menschen, 3,5 Millionen davon allein im deutschsprachigen Raum. Die treuesten Fans haben das populärste Arena-Spektakel der Gegenwart mehr als 100 Mal besucht.

Zwei Jahre lang tanzte Flatley damals in der Nacherzählung einer alten irischen Legende selbst den “Lord of the Dance”, und die Rolle wurde zu seinem Markenzeichen. 1998 zog er sich aus der Show zurück, um sich in die neuen Projekte zu vertiefen. Erst jener Abend in Ägypten brachte den Sinneswandel: Jetzt schlüpft der Stepptänzer für eine Abschiedstour durch Europa wieder in sein “Lord”-Kostüm – und ist nach eigenen Worten ganz stolz, dass er tatsächlich noch in den Original-Anzug passt.

Stolz ist er auch auf seine tänzerischen Leistungen, die er für besser denn je hält. “Ich bin in der Form meines Lebens”, sagte Flatley, dessen Beine mit 40 Millionen Dollar versichert sind. Er schafft mit ihnen mehr als 30 Stepps pro Sekunde und hat es damit ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft.

Dabei war ein Comeback noch vor wenigen Jahren alles andere als sicher. 2006 war Flatley nach einer Virusinfektion schwer erkrankt, und seine Tanzkarriere drohte vor dem Ende zu stehen. Doch der 1958 in Chicago geborene Sohn irischer Eltern wurde wieder gesund, und will es der Welt jetzt noch einmal beweisen. “Ich bin das ultimative Comeback-Kid”, sagte er. “Ich strotze vor Energie und kann den Moment kaum abwarten, wenn ich hinter dem Vorhang stehe und dann mit dem ersten Riesensprung auf die Bühne die Show eröffne.”

An der Erfolgsproduktion, einer Geschichte über den Kampf zwischen Gut und Böse, hat Flatley wenig geändert. “Die Leute wollen den Original-Klassiker, aber sie wollen auch ein paar Überraschungen”, erzählte er. “Die neue Tour wird eine Siegerrunde für meine treuesten Fans sein.” Und die scheinen die Rückkehr des “Lords” tatsächlich sehnsüchtig erwartet zu haben. Flatleys Management hat zur Bekanntgabe der Tour über Facebook und Twitter ein Mini-Video verbreitet. “Innerhalb kürzester Zeit hatten wir 35 Millionen Klicks weltweit”, sagte Flatley. “Damit ist mir erst klargeworden, wie populär die Marke ‘Lord of the Dance’ auf der ganzen Welt ist.”

Am 24. November ist die Show in der Wiener Stadthalle zu sehen.

 

Die irische Tanzshow: “Lord of the Dance”

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