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Miami: Festnahmen bei Anti-Terror-Einsatz

Die US-Behörden haben Medienberichten zufolge vermutlich einen Terroranschlag auf das höchste Gebäude der USA vereitelt. Sieben Personen wurden verhaftet.

Die Polizei nahm nach Angaben von FBI und Justiz am Donnerstag (Ortszeit) in Miami im US-Bundesstaat Florida mindestens sieben Verdächtige fest, die ein Attentat auf den 442 Meter hohen Sears Tower in Chicago und weitere Gebäude in Miami geplant haben. Fünf der Festgenommenen stammten aus den USA, zwei aus dem Ausland, davon einer aus Haiti, hieß es. Ein weiterer Verdächtiger sei in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia festgenommen worden.

Mehrere US-Medien berichteten unter Berufung auf Beamte, die Verdächtigen hätten einen Anschlag auf den 110-stöckigen Sears Tower geplant, das dritthöchste Gebäude der Welt. Die „Washington Post“ berichtete allerdings unter Berufung auf Justizkreise, die Planungen der Gruppe seien in einem frühen Stadium gewesen. Es seien weder Sprengstoff noch Waffen gefunden worden. Auch die Staatsanwaltschaft teilte mit, die Gruppe habe keine unmittelbare Gefahr für die Gesellschaft bedeutet. Das US-Justizministerium wollte am Freitag auf einer Pressekonferenz Einzelheiten zu den Festnahmen mitteilen.

Das FBI habe vor längerer Zeit einen Beamten in die Gruppe eingeschleust, der sich als radikaler Islamist ausgegeben hatte, berichtete der US-Fernsehsender ABC. Die Beamten durchsuchten den Angaben zufolge unter anderem eine Lagerhalle in Miami. Anrainer berichteten, die festgenommenen Männer hätten sich selbst als Muslime bezeichnet und versucht, junge Leute für ihre Gruppe zu gewinnen. Sie hätten anscheinend seit etwa einem Jahr in der Gegend gelebt, in der Lagerhalle geschlafen und eine Art militärisches Trainingslager betrieben. Eine Frau berichtete, auf sie hätten die Mitglieder der Gruppe den Eindruck gemacht, als ob sie einer Gehirnwäsche unterzogen worden seien.

Eines der Mitglieder der Organisation sagte dem US-Fernsehsender CNN, seine Gruppierung nenne sich „Seas of David“ (’Meere Davids’). Die Angehörigen seien keine „Terroristen“, sagte der Mann, der Rastalocken trägt und sich „Bruder Cory“ nannte. Seine Gruppe sei eine religiöse Organisation und studiere Allah und den Gottesdienst gemäß der Bibel. Zugleich deutete er Kontakte nach Chicago an: „Wir haben Soldaten in Chicago“, sagte der Mann. Der Begriff „Soldat“ beziehe sich dabei auf das körperliche und geistige Training gemäß der Bibel.

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