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Mia Farrow wird 60

Die Ex-Partnerin von Woody Allen mit dem Herz für Kinder, Mia Farrow, wird 60. Roman Polanskis „Rosemary’s Baby“ machte sie zum Weltstar - 12 Jahre war sie mit Woody liiert.

Mia Farrow hatte schon viele große Rollen in bedeutenden Filmen gespielt, als das Drama ihres eigenen Lebens sie zur Betrogenen machte. Zwölf Jahre lang war sie Woody Allens Film- und Lebenspartnerin gewesen, als sie seiner Affäre mit ihrer damals 19-jährigen Adoptivtochter Soon-Yi auf die Spur kam. Die öffentliche Schlammschlacht mit dem New Yorker Meisterregisseur überschattet seitdem das Bild der gefeierten Schauspielerin, die mit Roman Polanskis Horrorfilm „Rosemary’s Baby“ (1968) zum Weltstar wurde.

Nach ihrem spektakulären Gerichtsstreit mit Woody setzte Mia ihre Filmkarriere fort, aber – ebenso wie er – nur noch auf Sparflamme. 1995 war sie in David Frankels „Miami Rhapsody“ zu sehen und 1997 in „Private Parts“. Hauptberuflich widmet sie sich jetzt Kindern. Farrow, die an diesem Mittwoch (9. Februar) 60 Jahre alt wird, ist Ehrenbotschafterin des Kinderhilfswerks UNICEF und setzt sich als solche für unterernährte und infektionsgefährdete Kleine in Afrika, Asien und Lateinamerika ein.

Sie selbst ist Mutter von drei leiblichen und elf Adoptivkindern, die sie auf ihrem ländlichen Anwesen in Bridgewater (US-Bundesstaat Connecticut) groß zieht. Soon-Yi, ihre älteste Adoptivtochter, ist seit 1997 mit Allen verheiratet und hat ein Kind mit ihm. In ihrer Autobiografie „Dauer hat, was vergeht“ (Lübbe Verlag) spricht sie über den langwierigen, am Ende aber erfolgreichen Kampf um das Sorgerecht für ihre Kinder und den Verdacht, Woody Allen habe die kleine Dylan sexuell missbraucht.

Schade, meinen viele ihrer Bewunderer, dass der Skandal so viel wichtiger wurde als die Filme, in denen Mia Farrow unter herausragenden Regisseuren großes Können bewies. Als Klosterschülerin streng katholisch erzogen, gab sie erst relativ spät den Wunsch auf, Nonne zu werden. Ihre Mutter, die Schauspielerin Maureen O’Sullivan, öffnete ihr den Weg an den Broadway in New York. Bald darauf erhielt sie die Hauptrolle in der Fernsehserie „Peyton Place“, die von 1964 bis 1966 ausgestrahlt wurde und sie in ganz Amerika bekannt machte.

Ihr Hollywood-Debüt fand nicht auf der Leinwand statt: 1966 heiratete sie den drei Jahrzehnte älteren Frank Sinatra und war mit einem Schlag ein Star der Klatschpresse. Nach „Rosemary’s Baby“ sorgte sie 1973 an der Seite von Robert Redford dafür, dass „Der große Gatsby“ ein Kassenschlager wurde. In Robert Altmans zynischem Ehefilm „Eine Hochzeit“ von 1978 spielte sie eine unschuldig aussehende Nymphomanin.

Das war auch das Rollenfach, in dem Woody Allen sie 1982 im ersten gemeinsamen Film „A Midsummer Night’s Sex Comedy“ einsetzte. Die beiden waren da schon privat verbunden, und in den folgenden Jahren wurde ihre Liebe in US-Medien zur Legende hochstilisiert: Großzügige Appartements auf den gegenüberliegenden Seiten des New Yorker Central Park, Woody als rührender de-facto-Vater von Mias eigenen und adoptierten Kindern, schließlich der gemeinsame Sohn Satchel.

Die Kritiker wurden nicht müde, in jedem neuen Film nach dem Stand der Beziehung zu forschen. „Zelig“, „Broadway Danny Rose“, „Hannah und ihre Schwestern“, „September“, „Another Woman“ und „New York Stories“ zeigten nach ihrer Überzeugung jeweils, ob die Beziehung gerade besonders intensiv war oder ob der Filmemacher seinen Star erniedrigte.

Ein Allen-Meisterwerk und Mia Farrows bester Film überhaupt war „Alice“ (1990), in dem sie im verrückten Milieu New Yorks eine ähnliche Rolle spielt wie Allen in vielen früheren Filmen als Stadtneurotiker. Der 13. und letzte gemeinsame Film wurde 1992 „Husbands and Wives“: Während der Dreharbeiten fand sie Woodys Aktfotos von ihrer Adoptivtochter in seiner Wohnung.

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