Mexiko: Demo beim Weltwasserforum
Nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Notimex wurden 17 Personen festgenommen, die selbst gebaute Benzinbomben, Steine und Stöcke bei sich trugen. Mindestens ein Polizeiauto und ein Motorrad wurden zerstört, zwei Journalisten erlitten Verletzungen.
Die Polizei hatte zuvor rund 10.000 Demonstranten am Marsch auf das Konferenzgebäude gehindert. Teilnehmer äußerten sich enttäuscht und verärgert darüber, dass die Beamten den Demonstrationszug am Donnerstagabend eineinhalb Kilometer vor dem Kongresszentrum stoppten. Etwa 25 Randalierer warfen mit Steinen. Vermummte Demonstranten schlugen auf einen Fotografen der Nachrichtenagentur AP ein, der daraufhin im Krankenhaus behandelt werden musste. Auch ein Kameramann des US-Fernsehsenders NBC wurde angegriffen, seine Kamera wurde zerstört.
Auf dem vierten Weltwasserforum beraten 11.000 Teilnehmer aus 130 Ländern unter anderem über Probleme in Entwicklungsländern, wo viele Menschen mit weniger als 20 Liter Wasser pro Tag leben müssen – ein Dreißigstel des Verbrauchs in Industrieländern. Mit Blick auf zunehmende Konflikte um Wasser forderten Nichtregierungsorganisationen den Aufbau einer internationalen Eingreiftruppe zur Krisenprävention. Die Truppe nach dem Vorbild der UN-Blauhelme solle die nationalen Regierungen nicht bevormunden, sagte der Präsident des Welt-Wasser-Rates, Lous Fauchon, bei der Eröffnung der Konferenz. Aber wir brauchen eine Streitkraft, die bei Wasserkonflikten eingreift.
Man müsse aufhören, das Problem mit makro-ökonomischen Theorien, abstrakten mathematischen Modellen oder unmenschlichen Umstrukturierungen zu lösen, sagte der Leiter der Nichtregierungsorganisation. Erforderlich seien Ansätze mit Gefühl und Solidarität. Reiche Länder sollten einen großen Investitionsfonds auflegen, um die Wasserversorgung in den 50 ärmsten Ländern und den 20 ärmsten Mega-Städten zu finanzieren. Wasser ist gefährdet, und mit ihm wir alle.
Der mexikanische Präsident Vicente Fox bezeichnete Wasser in seiner Eröffnungsrede als ein öffentliches Gut, das alle Regierungen ihrer Bevölkerung garantieren müssten.