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Mexikanischer Drogenboss "El Chapo" gefasst

Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman auf einem Fahndungsfoto
Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman auf einem Fahndungsfoto
Der mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzman ist gefasst worden. Das teilte der mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto am Freitag mit. "Mission erfüllt. Wir haben ihn", schrieb der Staatschef auf Twitter. Guzman gilt als der mächtigste Drogenhändler der Welt. Der Chef des Sinaloa-Kartells war vor einem halben Jahr bereits zum zweiten Mal aus dem Gefängnis ausgebrochen.


“Mission erfüllt: Wir haben ihn. Ich möchte die Mexikaner informieren, dass Joaquín Guzmán Loera festgenommen wurde”, schrieb Peña Nieto zum Erfolg der aufwändigen Fahndung. Einzelheiten zu der neuerlichen Festnahme Guzmáns wurden zunächst nicht bekannt. Ein Präsidentensprecher kündigte eine Pressekonferenz im Laufe des Tages an. Guzmán war zeitweise einer der meistgesuchten Verbrecher der Welt. Der Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells verbrachte vor dem Gefängnisausbruch lediglich 17 Monate hinter Gittern, erst im Februar 2014 hatten Fahnder ihn nach 13 Jahren auf der Flucht gefasst.

Die Festnahme Guzmáns ist für die Regierung von Präsident Peña Nieto eine große Erleichterung. Der Ausbruch im Juli war als Versagen der Behörden wahrgenommen worden. Seither wurden mehr als ein dutzend Verantwortliche des Justizvollzugs und der Bundespolizei entlassen.

Seit der Flucht am 11. Juli gab es in den Bundesstaaten Sinaloa und Durango umfangreiche Einsätze der Sicherheitskräfte. Kurz vor der Bekanntgabe der Festnahme Guzmáns teilten die Streitkräfte mit, dass bei einer Schießerei in der Stadt Los Mochis in Sinaloa fünf Bewaffnete getötet worden seien. Darüber hinaus gab es in Los Mochis sechs Festnahmen. Ein Zusammenhang mit Guzmán wurde dabei nicht hergestellt.

Sowohl die Behörden in Mexiko als auch die USA gingen davon aus, dass Guzmán nach dem Entkommen aus dem Gefängnis Zuflucht in der Nähe der Grenze der Bundesstaaten Sinaloa und Durango suchte, wo er den Ruf eines modernen Robin Hood genießt. Im Oktober gab es im Grenzgebiet der beiden Bundesstaaten einen Versuch zur Festnahme, der fehlschlug. Guzmán verletzte sich damals jedoch im Gesicht und am Bein, als er in felsigem Gelände stürzte.

“El Chapo” war im Juli aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano geflohen: Er entschwand durch ein Loch in der Dusche seiner Gefängniszelle, das als Zugang zu einem 1,5 Kilometer langen Tunnel diente.

Guzmán war 1993 bereits einmal in Guatemala festgenommen worden. 2001 gelang ihm aber die Flucht aus einem Gefängnis im Westen Mexikos. 2014 ging er den mexikanischen Behörden nach 13-jähriger Fahndung erneut ins Netz. Nach der Flucht im Juli nahmen die Behörden bereits mehr als ein dutzend Verdächtige fest, die ihm beim Ausbruch geholfen haben sollen.

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