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Metropolit Staikos nahm in Wien orthodoxe Wasserweihe vor

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Der griechisch-orthodoxe Metropolit Erzbischof Michael Staikos hat am Sonntag in Wien im Beisein von zahlreichen Gläubigen anlässlich des Epiphanie-Festes eine feierliche Wasserweihe am Donaukanal bei der Schwedenbrücke zelebriert.

In seiner Ansprache kam der Metropolit auf das Thema Integration zu sprechen; er bezeichnete die griechische Gemeinschaft in Österreich, die hier seit Jahrhunderten beheimatet ist, als ein gelungenes Beispiel von Integration. “Wir haben eine zweite Heimat in Österreich gefunden, doch wir bleiben unseren weltlichen und kirchlichen Traditionen treu”, sagte Staikos, der auch Exarch des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel für Mitteleuropa ist.

An der Zeremonie am Donaukanal, die heuer zum zweiten Mal in Österreich vorgenommen wurde, nahmen etwa 400 orthodoxe Gläubige teil, die vor allem der griechisch-orthodoxen Kirche angehören, aber auch in Wien lebende orthodoxe Christen aus Syrien, dem Libanon und Palästina. Später stießen auch Angehörige der rumänisch-orthodoxen Kirche dazu. Ferner waren die Botschafter von Griechenland, Zypern und Rumänien zugegen. Zuvor hatte der Metropolit in der Dreifaltigkeitskathedrale am Fleischmarkt die Liturgie zum Fest der Erscheinung des Herrn zelebriert.

Metropolit Staikos segnete bei der Wasserweihe die Stadt und Wien und “alle ihre Bewohner, unabhängig von Sprache und Nationalität”. Ausdrücklich sprach er den Behörden in Wien den Dank der orthodoxen Kirchengemeinde dafür aus, dass diese Feier stattfinden konnte. Im Gespräch mit der APA erinnerte der Kirchenführer nach der Wasserweihe daran, dass dies nicht in allen Staaten der EU möglich sei. So könne in Frankreich (aufgrund des dort geltenden strikten Säkularismus) im öffentlichen Raum keine derartige Feier stattfinden.

Die orthodoxe Wasserweihe erinnert an die Taufe Jesu im Jordan und gilt als symbolische Weihe der Natur und der gesamten Schöpfung. Staikos erinnerte gegenüber der APA auch daran, dass dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. die Umwelt ein großes Anliegen ist. Der von Bartholomaios initiierte “Tag der Schöpfung” sei bei den anderen christlichen Glaubensgemeinschaften auf positives Echo gestoßen und werde in diesem Jahr am 1. September von allen österreichischen Kirchen begangen.

Die Große Wasserweihe des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. am Goldenen Horn in Istanbul, dem ehemaligen Konstantinopel, muss immer wieder unter strengen Schutzmaßnahmen der türkischen Polizei stattfinden, um Angriffe von Islamisten oder Ultranationalisten auf das Oberhaupt der Weltorthodoxie zu verhindern. In Istanbul wird das Kreuz in den Seitenarm des Bosporus geworfen. Taucher springen um die Wette in das Wasser, um das Kruzifix zu bergen.

Die Gläubigen einiger anderer orthodoxen Kirchen feiern hingegen an diesem Wochenende erst Weihnachten. So ist für die orthodoxen Christen von Russland und Serbien gemäß dem Julianischen Kalender am heutigen 6. Jänner Heiliger Abend und am morgigen 7. Jänner der Christtag. Angehörige der griechisch-, rumänisch- und bulgarisch-orthodoxen Kirche feierten wie die Westkirchen Weihnachten nach dem Gregorianischem Kalender am 24. und 25. Dezember.

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