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Ein Toter nach Messerattacke in Bayern

Bei einer möglicherweise politisch motivierten Messerattacke am Bahnhof der Stadt ist ein Mann getötet worden und drei verletzt.
Bei einer möglicherweise politisch motivierten Messerattacke am Bahnhof der Stadt ist ein Mann getötet worden und drei verletzt. ©Andreas Gebert/dpa
Noch ist das Motiv des Mörders nicht ganz klar. Fest scheint aber bereits zu stehen, dass der 27-Jährige am Dienstagmorgen ein politisches Motiv hatte, als er am Grafinger Bahnhof wahllos auf vier Männer einstach. Ein 50-Jähriger starb wenig später im Krankenhaus.

Bei einer politisch motivierten Messerattacke am Bahnhof im oberbayerischen Grafing (Landkreis Ebersberg) ist ein Mann getötet worden. Der 50-Jährige wurde von dem Angreifer am Dienstagmorgen so schwer verletzt, dass er wenig später im Krankenhaus starb. Dies teilten die Staatsanwaltschaft München II und das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) mit. Zunächst blieb offen, ob der Täter möglicherweise aus einem islamistischen Motiv heraus tötete.

Äußerungen des Täters lassen auf politisches Motiv schließen

Nach den bisherigen Ermittlungen stach der 27-Jährige mit deutscher Staatsangehörigkeit kurz vor 5.00 Uhr am Grafinger Bahnhof und in einem zur Abfahrt nach München bereitstehenden Zug der S4 unvermittelt auf mehrere Männer ein. Bei den weiteren Verletzten handelt es sich um drei Männer im Alter von 58, 43 und 55 Jahren. Einer von ihnen wurde nach den Angaben schwer verletzt.

Weiter teilten Staatsanwaltschaft und LKA mit: “Der Täter machte Äußerungen bei der Tat, die auf eine politische Motivation schließen lassen.” Der Bayerische Rundfunk (BR) berief sich auf eine Sprecherin des LKA, wonach der Angreifer auf dem rund 30 Kilometer östlich von München gelegenen Bahnhof mehrere Parolen mit offensichtlich politisch oder islamistisch motiviertem Hintergrund rief.

Ermittlungen noch am Anfang

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, dass sich der mutmaßliche Täter bei den Vernehmungen bisher nicht kooperativ zeige. Die Ermittlungen stünden erst am Anfang. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, äußerte sich erschüttert: “Sollten sich die Hinweise auf die islamistische Motivation des Täters bestätigen, wäre das die erste tödliche islamistische Terrortat in jüngerer Zeit in München und damit auch in Bayern die Realisierung der gefürchteten tödlichen terroristischen Bedrohung, wie sie seit Jahren die Welt in Atem hält.”

Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer sagte, dass sich die Tat kurz vor der Abfahrt der ersten S-Bahn Richtung München kurz vor 5.00 Uhr ereignet habe. Demnach betrat der Angreifer den Zug und stach dort unvermittelt auf einen Mann ein. Danach griff er auf dem Bahnsteig drei weitere Männer an. Wenig später sei er von einer alarmierten Polizeistreife festgenommen worden. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Kammerer berichtete von Zeugenaussagen, wonach der Täter von ungläubigen Menschen gesprochen habe, die er töten wolle.

Spurensicherung vor Ort

Der Grafinger Bahnhof, ein wichtiges Regionaldrehkreuz im Osten der bayerischen Landeshauptstadt, wurde von der Polizei mit Flatterbändern abgesperrt. Zahlreiche Polizeifahrzeuge standen am Bahnhofsplatz. Rund ein Dutzend Beamte sicherten den Tatort. Auch die Spurensicherung war am Vormittag am Bahnhof beschäftigt. Gleis 1 blieb weiterhin gesperrt. Der Bahnbetrieb wurde nach der Tat zunächst eingestellt, um 6.45 Uhr aber wieder aufgenommen.

(APA/dpa)

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