Die 43-Jährige war am 20. April in den Abendstunden vor ihrem Haus von hinten mit einem Messer attackiert und verletzt worden. Als die durch Hilfeschreie alarmierte Tochter (18) die Eingangstür öffnete, flüchtete der Täter. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit Polizeikräften, einem Diensthund und Hubschrauber verlief negativ.
Das Opfer erlitt Schnitte und Stiche im Gesicht, am Kopf und am Hals sowie Abwehrverletzungen an den Händen. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde die Frau ins Landesklinikum Mödling eingeliefert und dann in ein Wiener Krankenhaus verlegt.
Die Erhebungen führten in der Folge zum Ehemann der 43-Jährigen. Dessen Alibi wurde von den Kriminalisten widerlegt, worauf die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt die Festnahme des Verdächtigen und eine Hausdurchsuchung anordnete.
Den Kriminalisten zufolge handelte es sich bei der Tatwaffe um ein Taschenmesser, das der Beschuldigte weggeworfen haben will. Die bei der Attacke verwendete Kleidung des Mannes wurde bei der Hausdurchsuchung im Keller sichergestellt.
Der Beschuldigte habe bei der Einvernahme ein “umfangreiches und reumütiges Geständnis abgelegt, dabei jedoch ausdrücklich beteuert, nicht mit Tötungsvorsatz gehandelt zu haben”, teilte Rechtsanwalt Gemeiner mit. Die Verletzungsabsicht sei “nicht von der Hand zu weisen”. Der Anwalt weiter: “Die Tat ist auf einen Aggressionsstau, hervorgerufen durch den im Rahmen der geplanten einvernehmlichen Scheidung nicht zu verhindernden Verlust des Eigenheimes, die damit verbundene psychische Belastung und Verzweiflung zurückzuführen.”