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Merz postet Gaza-Hilfsbotschaft auf Arabisch – und erntet Shitstorm

Nach Gaza-Hilfsbotschaft: Merz sieht sich Shitstorm gegenüber
Nach Gaza-Hilfsbotschaft: Merz sieht sich Shitstorm gegenüber ©APA/AFP/Screenshot X
Mit einer arabischsprachigen Botschaft zur humanitären Hilfe im Gazastreifen hat der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz in den sozialen Medien eine Welle der Kritik ausgelöst. Viele User sehen darin einen Affront – andere sprechen von notwendiger Außenkommunikation.

Angesichts der prekären humanitären Lage im Gazastreifen kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz am Dienstag den Start einer gemeinsamen Luftbrücke mit Jordanien an. Zwei deutsche Transportflugzeuge seien bereits mit Hilfsgütern unterwegs. Die Mission sei ein Zeichen der Solidarität, betonte Merz.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte dabei ein Posting auf der Plattform X (vormals Twitter): Merz veröffentlichte seine Hilfsbotschaft auch in arabischer Sprache. Darin hieß es unter anderem: "Diese Arbeit ist nur ein kleiner Beitrag auf menschlicher Ebene, aber sie trägt eine wichtige Botschaft: Wir sind hier. Wir helfen."

Shitstorm aus der eigenen Community

Die Reaktionen auf das arabischsprachige Posting fielen in Teilen heftig aus. Besonders unter konservativen Wähler:innen sorgte die Entscheidung, nicht auf Deutsch zu kommunizieren, für Unverständnis und teils scharfe Kritik:

  • "Sie sollten sich schämen. Sie sind der deutsche Bundeskanzler! Unsere Amtssprache ist Deutsch", schrieb ein Nutzer.
  • "Können Sie bitte lat. Buchstaben verwenden und Deutsch reden? Das ist schließlich hier unsere Amtssprache!", so ein weiterer Kommentar.
  • Andere Nutzer sahen den Post als Zeichen von "Anbiederung" oder fragten polemisch: "Sind wir jetzt im arabischen Raum?"

Kommunikationsstrategie oder Symbolpolitik?

Während sich zahlreiche User empört zeigten, verteidigten andere die Maßnahme als international ausgerichtete Kommunikationsstrategie. In der arabischen Welt leben Millionen Menschen, die von der Lage in Gaza unmittelbar betroffen sind – eine direkte Ansprache in ihrer Sprache sei ein wichtiges Signal, so die Argumentation.

Offiziell äußerte sich Merz bislang nicht zur Kritik. Die Bundesregierung unterstreicht regelmäßig die Bedeutung mehrsprachiger Diplomatie, insbesondere in Krisengebieten und im Rahmen internationaler Hilfsmissionen.

(VOL.AT)

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