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Meroitische Studien: Konferenz in Wien

Die "11th International Conference for Meroitic Studies" findet nächste Woche an der Universität Wien statt: Eine wissenschaftliche Tagung über eine wenig bekannte afrikanische Hochkultur.
Vom 1. bis 4. September 2008 veranstaltet das Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien die “11th International Conference for Meroitic Studies”. Zu diesem Anlass kommen 150 WissenschafterInnen aus 20 Ländern nach Wien. Thema ist das im heutigen Sudan gelegene ehemalige Reich von Kusch, das von 900 v. Chr. bis 350 n. Chr. existierte.

Das Reich von Kusch gilt heute als bedeutende antike Hochkultur. Zu seiner Blütezeit erstreckte es sich über das gesamte mittlere Niltal und umfasste zeitweise auch Ägypten. Das von Regenzeit geprägte Land ermöglichte es den BewohnerInnen intensiven Feldbau zu betreiben und Vieh zu halten. Durch die Anlage künstlicher Seen in den Steppengebieten konnte ein Produktionsüberschuss erwirtschaftet und somit Export betrieben werden. Kusch brachte die erste Schriftsprache des subsaharischen Afrika hervor und zählt zu den frühesten eisenverarbeitenden Kulturen. Zudem unterhielt das Reich intensiven Kontakt mit Ägypten und der hellenistisch-römischen Welt. In der Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr. wurde das Land von den Nubiern eingenommen.

200 Jahre Österreichisch-Sudanesische Beziehungen

Die Beschäftigung mit der kulturellen Entwicklung der ehemaligen afrikanischen Hochkultur hat eine langjährige österreichische Tradition. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts reisten viele Missionare, Diplomaten, Abenteuer und Wissenschafter aus der ehemaligen Donaumonarchie in den Sudan. Sie waren fasziniert von den Relikten des ehemaligen Reiches. Das war auch einer der Gründe für das koloniale Interesse Österreichs an diesem Land – dem allerdings nie eine tatsächliche Kolonialisierung folgte. Der Sudan wurde später zu einem Teil des britischen Kolonialreiches.

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