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Merkel stellt sich schützend vor Türken

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in der Debatte um die Thesen von Thilo Sarrazin schützend vor die in Deutschland lebenden Türken gestellt. Allerdings müssten bestehende Probleme in der Integration auch offen diskutiert werden, zitierte die türkische Tageszeitung "Hürriyet" (Onlineausgabe) die deutsche Kanzlerin am Freitag nach einem Interview.
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Einwanderer müssten die Chance erhalten, sich in Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen. Darum müssten sie sich aber aktiv bemühen. Integration sei eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit.

Sarrazins Vorwürfe an die Adresse von muslimischen Migranten bezeichnete Merkel der Zeitung gegenüber als “absurd”. Diese seien nicht zu akzeptieren. Viele Migranten hätten sich bereits sehr gut integriert. Dies könne in den von vielen Türken bewohnten Bezirken in Berlin gesehen werden, wo die Menschen gut Deutsch sprechen könnten, kleine Geschäfte hätten und ihre Kinder zur Schule schickten. Gute Entwicklungen dürften nicht verschwiegen werden.

Sarrazin hatte mit Äußerungen über den islamischen Hintergrund von Einwanderern als angebliche Ursache von Integrationsproblemen Empörung ausgelöst. Die deutsche Zentralbank beantragte am gestrigen Donnerstag in einem historisch einmaligen Schritt seine Entlassung als Vorstandsmitglied. Die Entscheidung, ob der 65-jährige frühere Berliner Finanzsenator tatsächlich gehen muss, liegt nun beim deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff.

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