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Merkel begrüßte Gast mit militärischen Ehren im Sitzen

Moldauische Ministerpräsidentin Sandu bei Merkel zu Gast
Moldauische Ministerpräsidentin Sandu bei Merkel zu Gast ©APA (dpa)
Zum zweiten Mal in Folge hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel einen ausländischen Gast teilweise im Sitzen mit militärischen Ehren begrüßt.
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Beim Abspielen der Nationalhymnen vor dem Kanzleramt in Berlin saßen sie und die moldauische Ministerpräsidentin Maia Sandu am Dienstag auf Stühlen mit weißem Stoffbezug. Anschließend schritten sie die angetretene Ehrenformation der Bundeswehr ab.

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Nach mehreren Zitteranfällen bei öffentlichen Auftritten wie diesem hatte Merkel in der vergangenen Woche erstmals die Zeremonie teilweise im Sitzen vollzogen. Damals begrüßte sie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.

Keine Beitrittsperspektive für Moldau

Merkel will dem südosteuropäischen Land Moldau noch keine EU-Beitrittsperspektive eröffnen. Sie verstehe den Wunsch des Landes nach einem späteren EU-Beitritt, sagte Merkel.

"Ich sage weder Ja noch Nein am heutigen Tag", sagte Merkel und verwies auf ein umfassendes EU-Assoziierungsabkommen. Es gebe eine ganze Reihe von Schritten, welche die Republik Moldau gehen könne und müsse, bevor man den "übernächsten" Schritt mache. Sandu stehe vor einer sehr schweren Aufgabe, das Land zu reformieren, erklärte Merkel.

Korruptionsskandale erschüttern Republik

Die moldauische Ministerpräsidentin räumte ein, dass ihr Land zunächst die Verpflichtungen des EU-Assoziierungsabkommens umsetzen müsse. So sei die Korruptionsbekämpfung sehr wichtig. "Es liegt an uns. Wir müssen jetzt liefern und gegenüber der EU zeigen, dass wir es ernst meinen." Wenn Moldawien deutliche Fortschritt vorweisen könne, sei man gegenüber der EU auch in einer besseren Situation.

Die ehemalige Sowjetrepublik Moldau gehört zu den ärmsten Staaten Europas und wurde immer wieder von Korruptionsskandalen erschüttert. Zudem gibt es mit Transnistrien eine von Russland unterstützte abtrünnige Provinz. Die als prowestlich geltende Ökonomin Sandu war nach einer Regierungskrise im Juni ins Amt gekommen.

(APA/dpa)

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