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Menschliches Gehirn kann Größenwahrnehmung verändern

Das Gehirn kann die Umwelt im Riesen - und Zwergen-Modus wahrnehmen. Das belegt eine schwedische Studie.

Schwedische Wissenschafter haben Belege für die These gefunden, wonach das menschliche Gehirn über die Größenempfindung des eigenen Körpers die Umgebung entweder als Riesenwelt oder als Miniaturlandschaft wahrnehmen kann. Einer der Forscher, der Neurologe Henrik Ehrsson, glaubt, dass die Entdeckung “beträchtliches Potenzial” für praktische Anwendungen beinhaltet – etwa in der Mikrochirurgie oder bei der Reparatur von Atomkraftwerken.

Veränderung der räumlichen Wahrnehmung

Im Rahmen einer auf dem Online-Portal PLoS ONE veröffentlichten Studie suggerierten die Forscher vom Stockholmer Karolinska Institut mit Hilfe von Illusionstechniken mehreren Versuchspersonen, im Körper von der Größe eines vier Meter großen Menschen beziehungsweise eines Winzlings von der Größe einer Puppe zu stecken. Die Probanden veränderten daraufhin auch ihre räumliche Wahrnehmung und verschätzten sich gewaltig bei der Beurteilung von realen Distanzen.

Möglichkeiten für Medizin und Technik

Den Wahrnehmungseffekt nach der Suggestion beschreibt Ehrsson, der den Test auch an sich selbst durchführte, als “sehr seltsam”. Es sei aufgrund der Versuchsergebnisse ohne weiteres möglich, Menschen zu suggerieren, in künstlich hergestellten Körpern zu stecken. Theoretisch könne eine derart in seiner Wahrnehmung manipulierte Person beispielsweise als mikroskopisch kleines Instrument im menschlichen Körper Operationen oder als Riesenroboter Reparaturen nach einem AKW-Unfall durchführen, so Ehrsson. (Quelle: APA)

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