Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan
Die Kommission soll Ziviltote und Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan in der letzten zwei Jahrzehnten untersuchen. Nähere Angaben darüber, wie die Kommission zusammengesetzt sein soll, wurden dabei nicht gemacht.
Inzwischen wurde bekannt, dass am Donnerstag mindestens 15 afghanische Zivilisten bei einem US-Luftangriff am im Zuge des jüngsten Offensive getötet worden sind. Sie sollen in zwei Fahrzeugen im Osten des Landes unterwegs gewesen sein. Sechs der Opfer waren pakistanischen Medienberichten zufolge Mitglieder einer Familie, die auf dem Weg zu einem Schrein waren, wo sie für die Freilassung eines Stammesälteren aus US-Haft beten wollten. Die zwei Fahrzeuge gerieten in einen US-Angriff in Ost-Paktia, berichtet die englischsprachige Tageszeitung „Dawn“. Eines der beiden Fahrzeuge sei zerstört worden. Laut Angaben der afghanischen Nachrichtenagentur AIP beläuft sich die Opferbilanz auf 16, der Angriff habe in nur fünf Kilometer Entfernung von der pakistanischen Grenze stattgefunden.
Bereits zuvor hatte es immer wieder Berichte über teils massive zivile Verluste durch US-Angriffe in Afghanistan gegeben. Das amerikanische Verteidigunsministerium hatte diese Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bei einer Gelegenheit die gemeldeten Zahlen ziviler Opfer als „lächerlich“ bezeichnet. Nur in wenigen Fällen von sogenannten „Kollateralschäden“ wurden vom Pentagon Untersuchungen eingeleitet.