Menschen mit Behinderungen brauchen Wohnraum und Arbeit

Derzeit steigt die Anfrage nach Wohnraum und nach Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen, auch bei anderen Sozialeinrichtungen.
Rund 1.100 Kunden nehmen derzeit Dienstleistungen der Lebenshilfe in Anspruch. Das erläuterte Mag. Wagner vor Mitarbeiterinnen, Betreuten und Angehörigen in der Wohnanlage der Lebenshilfe Hard-Rheindelta in Hard. Die Dienstleistungen werden von insgesamt 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie ca. 700 ehrenamtlichen Helfern in insgesamt 60 Einrichtungen im Land erbracht. Unverzichtbar ist der Einsatz von knapp 100 Zivildienern, wie die Geschäftsführerin der Lebenshilfe ausführt. „Ich hoffe nicht, dass der Zivildienst mit der Wehrpflicht abgeschafft wird. Eine wirksame Ersatzlösung braucht sicher viel Zeit.“
Wohnen und arbeiten
Derzeit steigt die Nachfrage nach Wohnraum und Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen. Das liegt zum Teil daran, dass Angehörige, die Kinder oder Geschwister zuhause betreut hatten, diesen Dienst aus Altersgründen nicht mehr leisten können. Ein weiteres Thema ist das Alter der Betreuten. Sie benötigen andere Formen der Betreuung als Kinder oder junge Erwachsene.
190 Lehrlinge
Die Lebenshilfe Vorarlberg und die Regionen bemühen sich darum, das Angebot laufend anzupassen. Wichtig ist die Chance zur Berufsausbildung mit Befähigung zu einem möglichst eigenständigen Leben. Mit 190 Lehrlingen gehört die Lebenshilfe zu den größten Lehrlingsausbildern im Land.
Auch die Unterstützung des selbständigen Wohnens wird groß geschrieben. Therapie, Autismus, Rechtsfragen, Fachberatung, Freizeitgestaltung, Sport usw. sind weitere wesentliche Themen. Mag. Michaela Wagner: „In manchen Bereichen müssen wir Tempo herausnehmen, angedachte Lösungen sollen nicht übereilt passieren.“ Immer mehr Kursangebote richten sich an Betreute, an Mitarbeiterinnen und an andere Interessierte gleichermaßen.
Teil der Gesellschaft
Entscheidend ist für Mag. Wagner, dass Menschen mit Behinderungen als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft akzeptiert werden, nicht als Besonderheit und Ausnahme. „Es ist normal, dass jeder verschieden ist“, zitiert sie ein geflügeltes Wort. Dieses Ziel wird mit „Inklusion“ beschrieben. Die Stärkung der Vereinstätigkeit in den Regionen der Lebenshilfe gehört mit dazu.
In Hard mit dabei waren Wolfgang Metzler, Obmann der Lebenshilfe in der Region Hard-Rheindelta, die beiden Leiterinnen Valeria Bereuter (Wohnhaus) und Andrea Frieb, Werkstätte sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darunter etwa Fredi Armellini, der mit dem HC Hard Handballtraining gemeinsam mit Betreuten der Lebenshilfe organisiert.