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Menschen für Menschen zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Rund zwei Prozent der Bevölkerung sind in Äthiopien laut UNAIDS mit dem HI-Virus infiziert – die Dunkelziffer ist jedoch weit höher. Laut dem Weltaidsbericht 2009 der Vereinten Nationen ist die Zahl der Aidsinfektionen weltweit zwar um 17 Prozent zurückgegangen: Dennoch leben mit 33,4 Millionen Menschen so viele HIV-Infizierte wie nie zuvor auf unserem Planeten und mit rund 22,5 Millionen der Großteil am afrikanischen Kontinent.

Unwissenheit und fehlende medizinische Versorgung sind die Hauptursachen einer Entwicklung, die durch Armut weiter verschärft wird – und Kinder besonders hart trifft. Laut UN gab es 2008 mehr als 650.000 Aids-Waisen in Äthiopien.

Das Problem der Mutter-Kind-Übertragung ist besonders gravierend: 35 Prozent aller Neuinfektionen im ostafrikanischen Land gehen auf diesen Ansteckungsweg zurück. Ohne die entsprechende Behandlung mit Medikamenten geht das HI-Virus während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen auf das Kind über. 2008 starben weltweit laut UN 280.000 Kinder an Aids, rund 770 am Tag – ein Großteil davon in Afrika.

Almaz Böhm: „Aids trifft vor allem den leistungsfähigen Teil der Gesellschaft“

Eine Entwicklung, die durch mangelnde Aufklärung, Prävention und das Fehlen ärztlicher Behandlungs-möglichkeiten begünstigt wird. In Äthiopien behandelt ein Arzt statistisch gesehen rund 42.000 Einwohner, in Österreich sind es etwa 300 Einwohner pro Arzt. Die Anti-Retro-Viral-Therapie, mit der sich das Virus kontrollieren lässt, ist deshalb für die wenigsten infizierten Äthiopier erreichbar – nicht einmal ein Drittel aller Erkrankten hat Zugang zur Therapie. Ein Grund dafür, dass Aids immer noch Todesursache Nummer eins auf dem afrikanischen Kontinent ist. Almaz Böhm weiter: „Die Immunschwächekrankheit trifft in Äthiopien vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Das bedeutet, dass gerade der leistungsfähige Teil der Gesellschaft massiv von Aids betroffen ist. Sterben die Eltern, hinterlassen sie ihre Kinder, die dann für das Auskommen der Familie sorgen müssen. Den Kindern bleibt in Folge für Schule und Ausbildung als wichtigste Grundlage dafür, den Armutskreislauf zu durchbrechen, keine Zeit.“

Kampf gegen HIV: Schwerpunkt von Menschen für Menschen

Vorsorge ist von jeher ein Schwerpunkt der Arbeit von Menschen für Menschen. Neben dem Schutz von Un- und Neugeborenen vor der Übertragung und groß angelegter Aids-Aufklärungskampagnen ist die medizinische Beratung und Behandlung sowie die soziale Fürsorge für Betroffene besonders wichtig.  Damit konnten in den vergangenen Jahren Tausende Neuansteckungen verhindert und die Mutter-Kind-Übertragungsrate in den Projektgebieten um mehr als die Hälfte verringert werden. Mit dem Bau von Krankenhäusern und Gesundheitszentren hat Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe Menschen für Menschen seit der Gründung 1981 zudem den Grundstein für die effektive Behandlung von Patienten gelegt. Bereits eine Spende von 25 Euro ermöglicht die wichtige Fortbildung eines Gesundheitsberaters – und mit 160 Euro lassen sich Medikamente einer Gesundheitsstation für einen Monat bezahlen.

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