Mensch und Maschine verschmelzen: Schwedische Angestellte bekommen Mikrochips eingesetzt

Die Mitarbeiter des Start-Ups Epicenter in Stockholm haben die Möglichkeit, sich freiwillig die technischen Hilfsmittel implantieren zu lassen. Überraschend viele Angestellte nehmen das Angebot an. Für diejenigen, die sich so quasi zum Cyborg machen lassen, veranstaltet das Unternehmen sogar eigene Parties.
Für Epicenter-CEO Patrick Mesterton ist der Chip eine moderne Möglichkeit, sich den Alltag zu erleichtern. Man könne etwa mit einer Handbewegung einen Drucker aktivieren oder den Chip als Flugticket benutzen, sagte Mesterton der Nachrichtenagentur AP. Eingepflanzt wird der Mikrochip mit einer Spritze in den Handrücken, das Gerät ist etwa so groß wie ein Reiskorn.
“Man kennt es eigentlich aus Filmen”
Mitarbeiterin Sandra Haglof hat sich den Chip einsetzen lassen und ist gespannt: “Man kennt das eigentlich aus Filmen, aber jetzt gibt es sowas für ganz normale Menschen. Ich verliere oft Dinge wie meine Schlüssel, jetzt kann ich sie hoffentlich zuhause lassen.” Bedenken gibt es aber auch: Ben Libberton, Mikrobiologe beim Stockholmer Karolinska Institut, weist darauf hin, dass die Daten, die man von einem Chip im Körper gewinnen kann, wesentlich sensibler sind als die von einem Smartphone. “Man kann Daten sammeln über die Gesundheit, den Standort, wie oft und lange man auf der Arbeit ist und ob man Toilettenpausen macht. Die Frage ist: Was passiert mit diesen Daten?”
Entwickelt werden die Chips von der Firma Biohax. “Ich bin mir sicher, dass das der natürliche Weg ist, eine neue Dimension zu unserem alltäglichen Leben hinzuzufügen. Es ist offensichtlich. Der nächste Schritt für elektronische Technologie ist es, in den Körper eingesetzt zu werden”, sagt Jowan Osterlund von Biohax.
(Red.)