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Mensch und Maschine verschmelzen: Schwedische Angestellte bekommen Mikrochips eingesetzt

Jowan Osterlund von der Firma Biohax beschreibt sich selbst als "Körper-Hacker".
Jowan Osterlund von der Firma Biohax beschreibt sich selbst als "Körper-Hacker". ©AP
Für viele eine Horrorvorstellung, für die Mitarbeiter einer schwedischen Firma wird es nun zum Alltag: Ihnen wird ein Mikrochip eingesetzt. Der Chip soll unter anderem als Türschlüssel für die Firma dienen.

Die Mitarbeiter des Start-Ups Epicenter in Stockholm haben die Möglichkeit, sich freiwillig die technischen Hilfsmittel implantieren zu lassen. Überraschend viele Angestellte nehmen das Angebot an. Für diejenigen, die sich so quasi zum Cyborg machen lassen, veranstaltet das Unternehmen sogar eigene Parties.

Für Epicenter-CEO Patrick Mesterton ist der Chip eine moderne Möglichkeit, sich den Alltag zu erleichtern. Man könne etwa mit einer Handbewegung einen Drucker aktivieren oder den Chip als Flugticket benutzen, sagte Mesterton der Nachrichtenagentur AP. Eingepflanzt wird der Mikrochip mit einer Spritze in den Handrücken, das Gerät ist etwa so groß wie ein Reiskorn.

»Workers Get Implanted Chips for Access An ultra-trendy co-working space in central Stockholm is offering microchip implants to its 2,000 members, in order to help them open doors or operate office equipment. (April 3) Subscribe for more Breaking News: http://smarturl.it/AssociatedPress Get updates and more Breaking News here: http://smarturl.it/APBreakingNews The Associated Press is the essential global news network, delivering fast, unbiased news from every corner of the world to all media platforms and formats.«

“Man kennt es eigentlich aus Filmen”

Mitarbeiterin Sandra Haglof hat sich den Chip einsetzen lassen und ist gespannt: “Man kennt das eigentlich aus Filmen, aber jetzt gibt es sowas für ganz normale Menschen. Ich verliere oft Dinge wie meine Schlüssel, jetzt kann ich sie hoffentlich zuhause lassen.” Bedenken gibt es aber auch: Ben Libberton, Mikrobiologe beim Stockholmer Karolinska Institut, weist darauf hin, dass die Daten, die man von einem Chip im Körper gewinnen kann, wesentlich sensibler sind als die von einem Smartphone. “Man kann Daten sammeln über die Gesundheit, den Standort, wie oft und lange man auf der Arbeit ist und ob man Toilettenpausen macht. Die Frage ist: Was passiert mit diesen Daten?”

Entwickelt werden die Chips von der Firma Biohax. “Ich bin mir sicher, dass das der natürliche Weg ist, eine neue Dimension zu unserem alltäglichen Leben hinzuzufügen. Es ist offensichtlich. Der nächste Schritt für elektronische Technologie ist es, in den Körper eingesetzt zu werden”, sagt Jowan Osterlund von Biohax.

(Red.)

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