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Memento Mori: Ein Wiener Festival über das Sterben

Festival Initiatorin Tina Zickler erklärt, warum ein Fest über Sterben, Tod und Trauer nicht düster sein muss
Festival Initiatorin Tina Zickler erklärt, warum ein Fest über Sterben, Tod und Trauer nicht düster sein muss ©Katja Schwalenberg
Vom 7.10 bis 17.10. findet zum ersten Mal das Memento Mori-Festival im Wiener Volkskundemuseum statt. Was am Programm steht, warum ein Fest über den Tod nicht düster sein muss und wie sie mit dem Thema selbst umgeht, haben wir die Initiatorin Tina Zickler gefragt.

Der Tod, sei es der eigene oder der eines geliebten Menschen: Das ist ein Thema mit dem man sich nicht gerne auseinandersetzt. Das Memento Mori-Festival, welches vom 07.10 bis 17.10 im Wiener Volkskundemusuem stattfindet, tut genau das. Vienna.at hat mit der Organisatorin und Initiatorin Tina Zickler gesprochen.

Der Tod muss ein Wiener sein

In einem Lied von Georg Kreisler heißt es "Der Tod, das muss ein Wiener sein". Ein Festival über den Tod veranstaltet aber zum ersten Mal die Schwäbin Tina Zickler in Wien. "Ich habe 2018 eine große Ausstellung zum Labyrinth gemacht. Der Weg im Labyrinth wird häufig als Symbol des menschlichen Lebenswegs interpretiert und da ist der Endpunkt natürlich der Tod. Und nachdem dieses Labyrinthprojekte mein großes Traumprojekt war, habe ich mich gefragt, was mach ich jetzt. Dann ist es auch so, dass ich auch nicht mehr zwanzig bin. Ich bin jetzt Mitte 50. Mein Vater ist tot, meine Mutter versinkt in Demenz und dann wird man immer häufiger mit dem Thema konfrontiert", nennt Zickler den Grund für die Themenwahl.

Multimediale Mischung

Das Festival bietet neben einer Ausstellung "Der Trost der Dinge", die Dinge zeigen, die Menschen von geliebten Verstorbenen behalten haben, auch die Diashow "Partout" mit Fotos von Lisa Rastl und zahlreiche Filme, Musik und Workshops. Das Ziel der Ausstellung, erklärt Tina Zickler, soll sein, die Menschen dazu zu bringen, sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinanderzusetzen, denn: "Eigentlich wird in unserer Gesellschaft viel zu wenig über Tod und Trauer gesprochen"

Das Glück jemanden geliebt zu haben

Warum das Festival ein Festival und keine Ausstellung ist, erklärt Tina Zickler nicht nur mit dem multimedialen Konzept, sondern auch damit, dass Tod nicht nur Trauer hinterlässt: "Trauer ist in gewisser Weise das Glück, dass man jemanden geliebt hat und das ist auch was schönes".

Zur Person: Tina Zickler

Tina Zickler studierte Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. In Deutschland war sie unter anderem für Projekte wie "Wild Wonders of Europe" beim BMU Berlin, das Art Forum Berlin, die "2. berlin biennale" und das "ATZE-Musiktheater für Kinder" zuständig.

Lebt seit 2012 lebt die freischaffende Kuratorin in Wien. Sie initiierte in Wienunter anderem die "Brüder Schwadron call to mind" und "Sharing Haritage: Labyrinths in Europe and Labyrinth-Garten Aspern".

(cor)

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