Bei den Anzeigen laut dem Kinderpornografie-Paragrafen (207a) im österreichischen Strafgesetzbuch gab es verglichen mit 2007 eine Steigerung von mehr als 70 Prozent. Zugenommen haben 2008 vor allem Spam-E-Mails mit Links zu Kinderpornografie-Seiten, erklärte Erich Zwettler vom BK.
Die Zunahme sei nicht auf eine Ausweitung der Kinderporno-Szene, sondern verbesserten Ermittlungsmethode zurückzuführen, betonte Zwettler. “Es gelingt uns immer besser, diesen Personen auf die Spur zu kommen.” Die internationale Zusammenarbeit sei verstärkt und die technischen Möglichkeiten der Behörden seien ausgeweitet worden.
Die Kinderpornografie-Internetseiten sind laut BK fast ausschließlich im Ausland beheimatet, bei der Interpol wird sämtliches Material in einer Datenbank gespeichert und abgeglichen. Wichtige Aufgabe der österreichischen Meldestelle ist daher die Information der Herkunftsstaaten, die heimische Behörde hat vor allem mit Nutzern zu tun. Auch mit Aufnahmen von Pädophilen für den eigenen Gebrauch bzw. Tausch mit anderen Tätern sind die österreichischen Ermittler konfrontiert. Viele dieser Taten spielen sich im Familienkreis ab. Eine gewerbliche Produktion von kinderpornografischem Material ist laut dem BK in Österreich unüblich.
Studien gehen davon aus, das etwa bei einem Prozent der Männer eine pädophile Neigung vorliege, so Harald Gremel vom BK. Rund 30 Prozent dieser Personen seien gewaltbereit, würden also einen Missbrauch begehen. Die Ermittler unterscheiden grob drei Tätergruppen. Pädophile Personen, die kinderpornografisches Material sammeln, konsumieren und tauschen, zählen zur Gruppe Eins. Dann gebe es noch Pornografie-Süchtige, die jegliche obszöne Darstellung horten. Nummer Drei seien die Zufallstäter, exzessive Porno-Konsumenten, die unabsichtlich auf Material mit Kindern stoßen würden.