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Meiste Hinrichtungen 2004 in China

Volksrepublik China, der Iran und Vietnam sind im vergangenen Jahr die Länder mit den meisten Hinrichtungen gewesen. Insgesamt seien im Jahr 2004 weltweit mindestens 5.476 Menschen hingerichtet worden.

So hieß es im Jahresbericht der regierungsunabhängigen Organisation „Hands Off Cain“, der am Freitag in Rom vorgelegt wurde. Die weitaus meisten Todesurteile seien in China vollstreckt worden. Die Experten schätzen die Zahl auf mindestens 5.000. Im Iran seien 197 Menschen hingerichtet worden, in Vietnam 82. Die Zahl der Exekutionen in den USA sank leicht von 65 im Jahr 2003 auf 59 im Jahr 2004.

Insgesamt leichter Rückgang

Das einzige Land in Europa, in dem die Todesstrafe vollstreckt wurde, war Weißrussland. Hier wurden mindestens fünf Hinrichtungen vollzogen. Die internationale Organisation verzeichnete 2004 im weltweiten Vergleich einen leichten Rückgang der Hinrichtungen, von 5.607 im Jahr 2003 auf 5.476 im Jahr 2004. In 58 Staaten war die Todesstrafe noch nicht abgeschafft; allerdings wurden die Urteile nur in 25 Staaten vollstreckt.

2004 verzichteten drei Länder auf die Todesstrafe: Tadschikistan, Tansania und der karibische Inselstaat Saint Vincent. In mehreren Staaten wurde sie indes nach jahrelanger Unterbrechung wieder vollstreckt: In Afghanistan, Indien, Indonesien, dem Libanon und in den Palästinensergebieten. Die Gruppe wies darauf hin, dass die wahre Zahl der Hinrichtungen wohl viel höher liege als in dem Bericht dokumentiert. In vielen Ländern gäben die Behörden keine Informationen über die Zahl der Hingerichteten heraus.

Dunkelziffer deutlich höher

Der Bericht zitierte die Aussage eines Abgeordneten des chinesischen Volkskongresses, wonach in der Volksrepublik jährlich etwa zehntausend Todesurteile verhängt und sofort vollstreckt würden. Die Gruppe „Hands Off Cain“ wurde 1993 in Brüssel gegründet. Ihr gehören Parlamentsabgeordnete und andere Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern an. Sie treten für ein weltweites Moratorium bei der Vollstreckung der Todesstrafe ein. Unterstützung erhält die Gruppe von Friedensnobelpreisträgern wie Michail Gorbatschow, Desmond Tutu und dem Dalai Lama.
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