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Mehrkindzuschlag weg, dafür generelle Erhöhung geplant

Neues Modell soll laut Ministerium keine Verluste bringen
Neues Modell soll laut Ministerium keine Verluste bringen
Das neue Modell der Familienförderung, das am Dienstag von den Koalitionsparteien vorgestellt wurde, soll auch den derzeit bestehenden Mehrkindzuschlag für einkommensschwache Familien kippen. Für sie würde die geplante Steigerung der Familienleistungen damit geringer ausfallen als für Besserverdiener.
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Das Familienministerium bestätigt den geplanten Wegfall des Mehrkindzuschlags, verweist aber auf die insgesamt vorgesehene Erhöhung der Familienbeihilfe, wodurch es zu keinen Verlusten komme. Kritik daran kommt von der FPÖ.

Der Mehrkindzuschlag kann derzeit von Familien mit einem Haushalts-Brutto-Einkommen bis zu 55.000 Euro im Jahr und ab dem dritten Kind beantragt werden. Für jedes dritte und weitere Kind wird ein Zuschlag von 20 Euro pro Monat gewährt, die Auszahlung erfolgt über die Arbeitnehmerveranlagung.

Kompensation durch Geschwisterstaffel

Im neuen Modell soll der Mehrkindzuschlag nun wegfallen und durch die höhere Geschwisterstaffel kompensiert werden. Bei zwei Kindern sind künftig 15 Euro monatlich (derzeit 12,80 Euro) vorgesehen, bei drei Kindern sind es insgesamt 75 Euro (derzeit 47,80 Euro), bei vier und mehr Kindern 60 Euro pro Kind und Monat (derzeit 97,80 Euro und für jedes weitere Kind 50 Euro). Die Geschwisterstaffel wird unabhängig vom Einkommen ausbezahlt.

Weg fällt im neuen Modell weiters das Schulstartgeld in Höhe von 100 Euro, auch soll der Kinderabsetzbetrag gleich in die Familienbeihilfe eingerechnet werden. Aus derzeit sechs Instrumenten werden drei, so das Ministerium, das auch darauf verweist, dass es für alle Familien künftig ein Plus gibt. Die Leistungen würden transparenter und ohne Antrag wie etwa derzeit beim Mehrkindzuschlag direkt auf das Konto überwiesen.

Kritik von den Freiheitlichen

Die FPÖ kritisierte die Ankündigungen von SPÖ und ÖVP auch am Mittwoch. Parteichef Heinz-Christian Strache erklärte: “Es handelt sich um eine reine Mogelpackung der Regierung gepaart mit einer skandalösen Informationspolitik, die die Öffentlichkeit glauben macht, die Familienleistungen seien maßgeblich erhöht worden.” Die FPÖ forderte unter anderem eine jährliche Inflationsanpassung sowohl für die Familienbeihilfe als auch für das Kinderbetreuungsgeld.

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