Mehrheit laut Umfrage gegen Verkaufsstopp für Winnetou-Bücher

In der Debatte um Winnetou-Kinderbücher halten es gut zwei Drittel der deutschen Bürger für falsch, dass der Verlag Ravensburger die Bücher wegen Rassismus-Vorwürfen zurückgezogen hat.
Nur 13 Prozent der Befragten halten Verkaufsstopp für Winnetou-Bücher für richtig
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov (das am Dienstag 2837 Personen ab Jahren befragte) fanden es lediglich 13 Prozent richtig, dass der Verkauf gestoppt wurde. 68 Prozent nannten dies falsch, 18 Prozent machten keine Angabe.
Verlag hatte zwei Winnetou-Bücher aus dem Verkauf genommen
Der Verlag hatte die beiden Bücher "Der junge Häuptling Winnetou" zum gleichnamigen Film sowie ein Puzzle und ein Stickerbuch aus dem Verkauf genommen. In einem Instagram-Post begründete das Unternehmen dies mit dem Feedback der Nutzer, das gezeigt habe, "dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben". Die Kritik hatte sich zunächst an der gleichnamigen Verfilmung entzündet, weil der Film rassistische Vorurteile bediene und eine kolonialistische Erzählweise nutze.
IG Autorinnen Autoren kritisiert Entscheidung des Verlags
In Österreich nannte die IG Autorinnen Autoren die Ravensburger-Entscheidung gestern "eine selbstbezichtigende Betroffenheitspose, die in der Selbstzensur endet" und "die Medien- und Kunstfreiheit auf eine skandalöse Weise" entwerte: "Mit der Freiheit der Publizistik ist es bei solchen Rückzügen von Buchprojekten jedenfalls vorbei und mit der Freiheit der Kunst ebenfalls."
(APA/Red)