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Mehrheit der Fußgänger bei Dunkelheit kaum sichtbar

Dunkle Kleidung erhöht die Unfallgefahr.
Dunkle Kleidung erhöht die Unfallgefahr. ©Canva (Sujet)
Eine aktuelle ÖAMTC-Erhebung zeigt: 71 Prozent der Fußgänger sind bei Dunkelheit schlecht sichtbar. Besonders junge Erwachsene sind häufig betroffen. Reflektierende Kleidung kann das Unfallrisiko deutlich senken.
Kinderwarnwesten im ÖAMTC-Test

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt die Unfallgefahr für Fußgänger, Rad- und E-Scooter-Fahrende deutlich an. Laut einer aktuellen ÖAMTC-Erhebung sind 71 Prozent der Fußgänger bei Dunkelheit dunkel gekleidet – und damit im Straßenverkehr nur schwer zu erkennen.

Dunkle Kleidung erhöht Unfallrisiko drastisch

Zwischen 1. und 20. Oktober 2025 beobachtete der Mobilitätsclub 10.432 Personen in allen Bundesländern – an Kreuzungen, Bahnhofsvorplätzen und bei Dunkelheit. Nur neun Prozent der Fußgänger nutzten reflektierende Materialien. Bei Radfahrenden waren 62 Prozent dunkel angezogen, ein Viertel davon ohne Licht unterwegs. Auch bei E-Scooter-Nutzern zeigte sich ein ähnliches Bild: 27 Prozent ohne Licht, 60 Prozent dunkel gekleidet. Positiv fiel auf, dass 20 Prozent der E-Scooter-Fahrenden Reflektoren oder Warnwesten trugen.

Auch bei Pkw gab es Mängel: 1,4 Prozent der Fahrzeuge fuhren ohne Abblendlicht, bei weiteren 3,3 Prozent war die Beleuchtung zumindest teilweise defekt.

Junge Erwachsene besonders häufig betroffen

Laut Statistik Austria ereignete sich mehr als ein Viertel aller Fußgängerunfälle zwischen November und Jänner. 36 Prozent der tödlichen Unfälle passieren in diesen Monaten. Besonders betroffen: junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren. In dieser Altersgruppe passieren 65 Prozent der Dunkelheitsunfälle – bei Kindern und Senioren sind es je 37 Prozent.

Senioren gelten zwar seltener als Unfallbeteiligte (25 Prozent), stellen jedoch 58 Prozent der tödlich Verunglückten. Der ÖAMTC sieht darin ein klares Zeichen für die höhere Verletzlichkeit älterer Menschen.

Sichtbarkeit entscheidend für Sicherheit

Reflektierende Kleidung kann das Risiko für Unfälle bei Dunkelheit um bis zu 50 Prozent senken. Personen mit Reflektoren sind aus rund 130 Metern sichtbar – dunkel gekleidete erst aus etwa 25 Metern. "Zwischen 25 und 130 Metern liegen Welten", sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. Besonders bei Schutzwegen komme es auf rechtzeitige Erkennbarkeit und Blickkontakt an.

Nosé empfiehlt, reflektierende Materialien auf Höhe der Fahrzeugscheinwerfer zu tragen, bei Kindern möglichst flächendeckend. Zudem sei auf funktionierende Beleuchtung an Fahrrädern und E-Scootern zu achten. Sein Appell: "Es braucht ein Bündel an Maßnahmen – von besserer Straßenbeleuchtung über angepasstes Tempo bis zu reflektierender Kleidung."

(Red)

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