Tote und Verletzte bei Angriff auf Kirche in den USA

Während eines Gottesdienstes am Sonntag hatte ein Schütze in der Kirche mit einem Sturmgewehr das Feuer eröffnet. Der Tatverdächtige, der 40-jährige Thomas Jacob S., ein früherer Marineinfanterist und Irak-Veteran aus der nahe gelegenen Stadt Burton ist laut Polizei ebenfalls tot. Ein Motiv ist noch unklar - US-Präsident Donald Trump geht allerdings von einem "gezielten Angriff auf Christen" aus. Hunderte Menschen sollen sich zur Tatzeit in der Kirche befunden haben. Dabei gab es auch einen Brand, die Polizei geht davon aus, dass der Tatverdächtige diesen vorsätzlich gelegt hatte.
Kirche in Flammen
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei soll der Tatverdächtige mit einem Fahrzeug die Eingangstür gerammt haben, dann ausgestiegen sein und angefangen haben, zu schießen. Die Ermittler versuchten, genau zu bestimmen, wann und wo das Feuer ausgebrochen ist. Inzwischen soll es den Angaben zufolge gelöscht sein.
Laut dem zuständigen Sheriff stand die gesamte Kirche in Flammen. Auf Aufnahmen im US-Fernsehen war viel Rauch zu sehen. Die Polizei geht davon aus, dass sich Menschen in der Nähe des Feuers befanden, die die Kirche nicht verlassen konnten.
Beim Anschlagsziel handelt es sich um ein Gotteshaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen). Die Glaubensgemeinschaft selbst bezeichnete den Anschlag als "tragischen Akt der Gewalt". "Gotteshäuser sollten Orte des Friedens, der Gebete und der Verbundenheit sein. Wir beten für Frieden und Heilung aller Betroffenen", erklärte sie im Onlinedienst X.
Eine Anrainerin schilderte der Nachrichtenagentur AFP das Geschehen an Ort und Stelle. "Mein Mann hörte Leute schreien. Ich hörte Schüsse. Wir gingen alle nach Hause und warteten. Dann kamen die Krankenwagen (...) und man sagte uns, dass der Schütze neutralisiert worden sei", sagte Dobbie Horkey, die weniger als 200 Meter von der Kirche entfernt wohnt.
Trump geht von gezieltem Angriff auf Christen aus
US-Präsident Donald Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: "Der Verdächtige ist tot, aber es gibt noch viel zu klären. Es scheint sich um einen weiteren gezielten Angriff auf Christen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu handeln." Er nannte aber keine Details und legte zunächst keine Belege dafür vor. Trump schrieb weiter: "DIESE EPIDEMIE DER GEWALT IN UNSEREM LAND MUSS SOFORT BEENDET WERDEN!" Das FBI sei am Ort der Tat im Einsatz.
Vor Wochen fielen Schüsse in einem Schulgottesdienst
Im August hatte eine Person während eines Schulgottesdienstes in Minneapolis im Norden der Vereinigten Staaten durch die Fenster einer Kirche auf Kinder auf Kirchenbänken geschossen. Zwei Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren starben noch am Tatort. Die Bundespolizei FBI ging später von einem Terrorverdacht aus. Die tatverdächtige Person habe sich in einem Manifest und in Inschriften auf den Waffen antireligiös und antikatholisch geäußert. Der Hass soll sich auch gegen Juden gerichtet haben. Die Staatsanwaltschaft erwähnte darüber hinaus auch Hass auf Schwarze und Mexikaner.
Vizepräsident und Justizministerin bitten um Gebete
US-Vizepräsident James Vance zufolge verfolgt die gesamte US-Regierung die aktuelle Lage in Michigan. Er bat auf der Plattform X um Gebete für die Opfer - genau wie US-Justizministerin Pam Bondi. "Solche Gewalt an einem Ort der Andacht ist herzzerreißend und erschreckend", schrieb sie.
Auch die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, verurteilte den Vorfall auf X. "Gewalt ist überall, insbesondere an einem Ort der Andacht, inakzeptabel", betonte sie. Sie bedankte sich bei den Ersthelfern, die schnell gehandelt hätten.
Drei Massenschießereien in 24 Stunden
Der Vorfall in Michigan war die dritte Massenschießerei in den USA innerhalb von weniger als 24 Stunden. Wenige Stunden zuvor waren bei einer Schießerei in einem Kasino in Texas mindestens zwei Menschen getötet worden. Am Samstag hatte in North Carolina ebenfalls ein 40-jähriger Irak-Veteran der Marineinfanterie das Feuer auf eine Bar eröffnet und dabei drei Menschen getötet.
Dem Gun Violence Archive zufolge war der Angriff auf die Kirche die 324. sogenannte Massenschießerei in den USA im Jahr 2025. Die Organisation zählt dazu Vorfälle, bei denen vier oder mehr Menschen erschossen oder getötet werden, den Schützen nicht mitgerechnet.
(APA/dpa/Reuters/AFP)