Mehrere Angriffe auf US-Truppen im Irak
US-Soldaten erschossen nach Armeeangaben eine Frau, die Granaten bei sich trug.
Die US-Armee teilte mit, in der Nähe des Orts Haditha, 180 Kilometer nordwestlich von Bagdad, hätten Angreifer mit Sturmgewehren, Maschinengewehren und Granatwerfern auf US-Soldaten geschossen. Ein Soldat sei getötet, ein anderer verletzt ausgeflogen worden. Nur Stunden später ereignete sich nach Angaben von Augenzeugen und US-Soldaten am Stadtrand von Bagdad eine Explosion, bei der drei Soldaten verletzt wurden. Ein Soldat sagte, es müsse sich um eine Landmine gehandelt haben. Ein Offizier sprach indes von einer Granate, die auf das Armeefahrzeug geschleudert worden sei. Ursprünglich war auch hier von einem getöteten US-Soldaten berichtet worden.
Bei zwei weiteren Angriffen gab es nach Armeeangaben keine Opfer unter den US-Soldaten. Nördlich von Bagdad in Bakoba sei eine Station der Militärpolizei mit Granaten angegriffen worden. Auf der Suche nach den Angreifern hätten Soldaten eine Frau erschossen, die zwei Granaten bei sich getragen und nicht auf Warnungen reagiert habe. Schließlich habe ein unbekannter Angreifer in Baiji eine Patrouille mit einer Werfergranate beschossen, die aber nicht explodiert sei.
Seit US-Präsident George W. Bush am 1. Mai die Kampfhandlungen im Wesentlichen für beendet erklärt hat, sind US-Truppen im Irak Ziel sporadischer Angriffe geworden.
In der Geburtsstadt des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein, Tikrit, nahmen US-Soldaten unterdessen am Montag einen Schwager Saddams fest. Eine Armeesprecherin sagte, ein Hubschrauber habe am Vortag ein Auto beobachtet, das mit hoher Geschwindigkeit zu einem Krankenhaus in Tikrit gefahren sei und habe eine Patrouille zur Kontrolle in das Krankenhaus geschickt. In dem Auto seien neben Saddams Schwager Mulhana Hamud Abdul Jabar zwei Männer mit Schussverletzungen gewesen. Ärzte des Krankenhauses hätten Abdul Jabar erkannt und die US-Soldaten informiert.
Abdul Jabar sei im Besitz von 300.000 Dollar, acht Millionen irakischer Dinar (rund 5.000 Euro), drei AK-47 Sturmgewehren und einer Werfergranate gewesen, teilte die US-Armee mit. Er befand sich nicht auf der Liste der 55 meistgesuchten Iraker, war aber nach US-Angaben ein wichtiger Funktionär in Tikrit.