Mehr tote Briten in Afghanistan als im Irak

Sechs Soldaten seien am Freitag in Südafghanistan umgekommen, erklärte das Ministerium. Zwei weitere kamen am Donnerstag ums Leben. Diese 24 Stunden gehören somit zu den blutigsten des Einsatzes. In den vergangenen zehn Tagen starben 15 Briten in Afghanistan. Der Chef der Streitkräfte, Jock Stirrup, sprach den Familien in der Nacht auf Samstag sein Beileid aus. Er betonte jedoch, der Einsatz in Afghanistan schütze auch die Menschen zu Hause vor Terrorangriffen. Die radikal-islamischen Taliban würden “verlieren”.
Mit den Angriffen wurde im Vereinigten Königreich wieder die Debatte über den Einsatz angeheizt. Premierminister Gordon Brown betonte aber, an der Afghanistan-Strategie festzuhalten. “Unsere Bestimmtheit, die Arbeit, die wir in Afghanistan und Pakistan angefangen haben, zu vervollständigen, ist ungebrochen”, sagte er auf dem G-8-Gipfel in Italien. Brown warnte allerdings, dass der “sehr harte Sommer” noch nicht vorbei sei.
In Afghanistan sind derzeit rund 8.300 Briten im Einsatz. Großbritannien hatte seine militärische Präsenz bis zur afghanischen Präsidentenwahl im kommenden Monat vorübergehend um einige hundert Soldaten aufgestockt. Die Streitkräfte und auch die Opposition beklagen jedoch immer wieder, dass die Mittel für den Einsatz nicht ausreichend seien.