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Mehr Geld für Kinderbetreuung in Deutschland

Mit 8,5 Milliarden Euro will die deutsche Regierung den Ausbau von Ganztagsschulen fördern und mehr Kinderbetreuungsplätze schaffen.

Deutschland sei bei der Verwirklichung von Chancengerechtigkeit noch unterentwickelt, sagte SPD-Fraktionschef Franz Müntefering am Freitag in Berlin. Die Frauenerwerbsquote sei mit rund 58 Prozent im europäischen Vergleich niedrig. Mit dem Geld will die Bundesregierung die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern sowie die Bildungschancen für Kinder verbessern.

Von dem bereitgestelltem Geld sollen vier Milliarden Euro für die Einrichtung von Ganztagsschulen und jährlich 1,5 Milliarden Euro für Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren verwendet werden. Der Bund habe sich demonstrativ mit diesem Batzen Geld beteiligt, sagte Müntefering. Dennoch wisse er, dass das noch nicht ausreiche. Müntefering forderte mehr Bewegung in der Gesellschaft, damit das Thema auch von Unternehmen und Kommunen besser angepackt werde.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Nicolette Kressl betonte, dass Ganztagsschulen nicht nur an sozialen Brennpunkten eingerichtet werden sollten. Es müssten pädagogische Konzepte umgesetzt werden, in die auch die örtlichen Jugendhilfeträger eingebunden seien. Die Zielgröße der Bundesregierung sei, eine Betreuungsquote von 20 Prozent bei den unter Dreijährigen zu erreichen. Derzeit liege diese Quote in den westlichen Bundesländern erst bei 0,5 bis drei Prozent.

Mit einer Kampagne unter dem Slogan „Lernen macht groß und stark“ will die SPD-Fraktion ihre Abgeordneten für das Thema sensibilisieren. Mit Aktionen und Plakaten soll in den Wahlkreisen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie geworben werden. Die SPD-Fraktion gab den Angaben zufolge insgesamt 115.000 Euro für diese Kampagne aus.

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