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Mehr denn je gefordert

Bregenz (VN) - Dem international tätigen Künstler Georg Furxer wird am Donnerstag das Kompositionsstipendium des Landes ver­liehen.

Als Chance des zeitgenössischen Musikschaffens entdeckte der Dornbirner Georg Furxer eben jenen zeitlichen Abstand für sich, der ihn von den Kompositionsmitteln seiner Vorgänger trennt. Dass jedes dieser Mittel dem Komponierenden ein gutes Werkzeug werden kann und er auch das Tonale im Zeitgenössischen nicht ausschließen möchte, stellt der Künstler klar fest. „Wir sind mehr als je zuvor aufgefordert, jedes dieser Mittel unter die Lupe zu nehmen, zu ergründen, was es für einen Weg genommen hat, und wie weit es heute zu gebrauchen ist“, erklärte Furxer, dem heute das Kompositionsstipendium des Landes Vorarlberg verliehen wird, gleich am Anfang seiner Laufbahn.

Spät, aber effizient

Sie begann spät, meinte er selbst in einem Interview. Im Alter von 13 Jahren hatte er mit dem Klavierspiel begonnen, gleich aber auch Kompositionsversuche gemacht. Ivan Kárpáti an der Dornbirner Musikschule war sein Lehrer, der die besondere Begabung des Jugendlichen erkannt haben muss. Als wissbegieriger Mensch lernte er auch noch Dirigieren bei Guntram Simma und schrieb sich in die Gesangsstunde von Peter Cavall ein. Es folgte schließlich ein Studium am Vorarlberger Landeskonservatorium unter Herbert Willi, die Aufnahme an die Musikuniversität in Wien und ein Studium bei Michael Jarrell: „Auch eine ganz selbstverständliche Sache, die man sich jedoch bewusst machen muss, habe ich bei ihm gelernt. Jede Idee, jede Bewegung, jede musikalische Sinneinheit hat ein Ziel, auch ein meditativ stehender Zustand muss ein Ziel haben.“ Um noch Erfahrungen aus anderen Blickwinkeln zu schöpfen, interessierte er sich auch für Medienkomposition. Ganz pragmatische Details aus seinem Kompositionsstil erfuhr man einmal bei einem Zwiegespräch mit der Musikwissenschaftlerin Silvia Thurner: „Ich überprüfe Dinge am Klavier und zum Teil kommen die Ideen am Klavier. Improvisieren ist auch ein gutes Mittel, nicht um das Improvisierte eins zu eins zu übernehmen, sondern um im Moment ein besseres Zeitgefühl zu bekommen. Wenn ich improvisiere, bin ich unmittelbarer in der Musik und habe ein besseres Zeitgefühl, das kann man als Komponist ausnutzen.“ Georg Furxer hat für heimische und internationale Ensembles komponiert und arbeitet inzwischen übrigens hauptsächlich in Berlin.

Zur Person Georg Furxer

Geboren: 23. Juli 1981 in Dornbirn Ausbildung: Studium am Vorarlberger Landeskonservatorium und an der Musikuniversität Wien Werke: Lieder, Werke für Ensembles und Solo-Instrumente, Streichquartette, unter anderem „Game III“ für Sonus Brass, Filmmusik, Auftragskomposition für den Wiener Musikverein, Auftragskompositionen für das Vorarlberger Ensemble Plus etc. Preise: Kulturpreis der Stadt Feldkirch, Theodor-Körner-Fonds, Gustav-Mahler-Kompositionswettbewerb Wohnort: Berlin und Wien

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