Laut dem Sonderberichterstatter über die Menschenrechtslage im Iran, Ahmed Shaheed, und dem Berichterstatter zu willkürlichen Hinrichtungen, Christof Heyns, wurden zwischen dem 9. und dem 26. April insgesamt 98 Gefangene hingerichtet. Damit steige die Zahl der Hinrichtungen, die der UNO seit Anfang des Jahres gemeldet wurden, auf 340, schreiben die Verfasser des Berichts.
15 Exekutionen in der Öffentlichkeit
Unter den Hingerichteten seien mindestens sechs politische Gefangene und sieben Frauen gewesen. 15 Exekutionen fanden demnach in der Öffentlichkeit statt. Über die Urteilsvollstreckungen wird selten von offizieller Seite berichtet, auch werden die Namen der Verurteilten nicht öffentlich gemacht.
Vorwurf zumeist Drogenhandel
Der Mehrzahl der zum Tode Verurteilten wurden Verbrechen im Zusammenhang mit Drogenhandel zur Last gelegt. Aus Sicht der UNO ist die Todesstrafe in solchen Fällen unzulässig, da es sich beim Drogenhandel nicht um vorsätzliche Tötung handle. Zudem würden die vorangehenden Prozesse oft nicht den internationalen Standards entsprechen, schreiben die Berichterstatter weiter.
Die UNO erneuert deshalb ihren Appell an Teheran, die Todesstrafe auszusetzen. Im vergangenen Jahr hatte die Organisation 753 Hinrichtungen registriert. 2013 waren es noch 680 gewesen.
(APA)