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Mehr als ein Spiel: Diese Action ist Trauerbewältigung!

"Tales of Kenzera: ZAU" wurde von einem tragischen Erlebnis eines Hollywoodstars inspiriert.

(Switch, PC, XBX & PS5) Um sich von den vielen zumindest guten Titeln des Metroidvania-Genres abzuheben, braucht es überzeugende Alleinstellungsmerkmale. „Tales of Kenzera: ZAU“ hat davon gleich mehrere. Neben dem mittlerweile fast schon vorausgesetzten exzellenten Kampf- und Jump’n’Run-Gameplay bietet der neue Titel von Electronic Arts erstens eine emotionale Story, die der Schauspieler Abubakar Salim („Raised by Wolves“, „House of the Dragon“) nach dem Tod seines Vaters geschrieben hat, und zweitens eine einzigartige Präsentation, die von der südafrikanischen Mythologie beeinflusst ist.

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Im Mittelpunkt des Spiels steht der trauernde Held und Schamane Zau. Er will seinen geliebten, aber kürzlich verstorbenen Vater aus den Fängen des Todes befreien. Dazu braucht er die Anleitung des Todesgottes Kalunga – mehr hilfsbereiter Onkel als grimmiger Sensenmann. Sein Ziel: Er soll drei großen Geistern, die dem Tod ein Schnippchen geschlagen haben, Frieden bringen.

Zau rennt, springt und gleitet flink durch die wunderschöne, mystische 2,5D-Welt. Die präzise Steuerung ist eingängig und geht sofort in Fleisch und Blut über. Die Bewegungen machen von der ersten Sekunde an Spaß, wobei Zau immer wieder (zumindest ein bisschen) Neues lernt und so in bisher unerreichbare Bereiche vordringen kann. Auch das eine oder andere Rätsel muss von Zau gelöst werden, wobei auch hier wieder mehr die Reflexe als das Gehirn auf die Probe gestellt werden.

Unsere Spielfigur ist nicht nur akrobatisch, sondern verfügt auch über die magischen Kräfte der Sonnen- und Mondmaske. Je nachdem, welche er trägt, kann er auf spezielle Fähigkeiten zurückgreifen. Die Sonnenkräfte eignen sich eher für den Nahkampf, während die Mondkraft aus der Distanz eingesetzt wird. Die Gegner sind vielfältig und teilweise nur mit bestimmten Maskenfähigkeiten zu besiegen. Der dynamische Wechsel zwischen den Masken gibt dem Gameplay mehr Tiefe. Die Auswahl an Fähigkeiten im Spiel ist dagegen überschaubar, ebenso wie die Boni, die man durch magischen Schmuck erhält, den man in geheimen Verstecken finden kann.

Für ein Metroidvania ist „Tales of Kenzera: ZAU“ ungewöhnlich geradlinig – sowohl das Backtracking hält sich in Grenzen als auch die optionalen Secrets abseits des Weges.

Dennoch weiß das Spiel über die gesamte Spielzeit von gut zehn Stunden zu begeistern:

  • Vor allem durch die ergreifende Geschichte von Verlust und Selbstfindung, die von den eigenen Trauererfahrungen des Schauspielers Abubakar Salim geprägt ist;
  • aber auch durch die stilsichere Präsentation, einschließlich der bildschönen Animationen (Gesichter ausgenommen) und der dichten Atmosphäre.

Das Spiel ist mit englischer und suahelischer Sprachausgabe spielbar. Angenehm: Auch der Schwierigkeitsgrad hält sich in genießbaren Grenzen.

Fazit

"Tales of Kenzera: ZAU" ist ein kleines Metroidvania-Juwel: Kurz, geradlinig, nicht zu kompliziert und schwierig – mit gelungenem Gameplay, vor allem aber mit einer bezaubernden Inszenierung und einer emotionalen Story, bei der die eine oder andere Träne fließen kann. Genrefans werden hier bestens bedient und auch EinsteigerInnen sind gut aufgehoben.

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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