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Mehr als 40 Millionen Menschen mit HIV infiziert

Weltweit sind mehr Menschen mit dem Aids-Virus infiziert als jemals zuvor: Ende 2005 lebten 40,3 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, wie das Aids-Programm der Vereinten Nationen in seinem Jahresbericht erklärte.

Inzwischen zeichne sich jedoch ab, dass Präventionsmaßnahmen in vielen Ländern zu einem Rückgang der Neuinfektionen geführt hätten.

Seit der Entdeckung des Erregers 1981 erlagen ihm mehr als 25 Millionen Kranke. HIV/Aids ist damit eine der folgenschwersten Epidemien in der Geschichte, wie es in dem UN-Bericht hieß. Im vergangenen Jahr starben 3,1 Millionen Menschen, weitere 4,9 Millionen infizierten sich neu.

UNAIDS-Chef Peter Piot erklärte jedoch, zum ersten Mal gebe es Beweise dafür, dass die Bemühungen zur Aids-Bekämpfung in den vergangenen fünf Jahren zu einem Rückgang der Neuinfektionen geführt hätten. Auch früher schon seien im Senegal, in Uganda und Thailand Verbesserungen zu verzeichnen gewesen, dies seien jedoch Ausnahmen gewesen, erklärte Piot. „Jetzt haben wir Kenia, mehrere karibische Länder und Simbabwe mit einem Rückgang (der Neuinfektionen).“

In diesen Ländern scheine sich das Sexualverhalten zu verändern. „Die Menschen haben zu einem späteren Zeitpunkt das erste Mal Sex, sie haben weniger Partner, sie verwenden häufiger Kondome“, sagte Piot. “Ähnliche Trends gibt es auch in Ländern in Ostafrika, aber wir hatten nicht genug Daten, um sie in den Bericht aufzunehmen.“

Den stärksten Rückgang verzeichnete UNAIDS bei schwangeren Frauen in Kenia. Dort ging die Infektionsrate von 28 Prozent im Jahr 1999 auf neun Prozent 2003 zurück. In der Karibik lobte Piot Barbados, die Bahamas und Bermuda.

Für die betroffenen Menschen in den Entwicklungsländern verbesserte sich nach Angaben von UNAIDS die Chancen auf eine Behandlung. Von den Infizierten dort erhielten eine Million Medikamente. Dies sei zwar immer noch zu wenig, aber die Menschen seien angesichts dieser Chance eher bereit, sich auf das Virus testen zu lassen. Die Behandlung habe im vergangenen Jahr etwa 300.000 Todesfälle verhindern können.

In diesem Jahr wurde etwas mehr als acht Milliarden Dollar (6,85 Mrd. Euro) für den Kampf gegen Aids in den Entwicklungsländern ausgegeben. Das sind zwar zwei Milliarden Dollar (1,71 Mrd. Euro) mehr als im vergangenen Jahr, aber immer noch deutlich weniger als nötig. UNAIDS schätzt, dass im kommenden Jahr neun Milliarden Dollar (7,71 Mrd. Euro) ausgegeben werden können. Gebraucht würden aber 15 Milliarden Dollar (12,84 Mrd. Euro).

Im südlichen Afrika, in Osteuropa sowie in Mittel- und Südasien breitet sich Aids nach Angaben der Organisation weiter aus. Vor fünf Jahren lebte noch einer von zehn neu Infizierten in Asien, heute ist es einer von vier bis fünf. Besonders betroffen sind China, Papua-Neuguinea und Vietnam.

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