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Mehr als 240 Tote bei "Hadsch"

Bei dem Massengedränge während der moslemischen Pilgerfahrt sind bei Mekka mehr als 240 Menschen zu Tode getrampelt worden. Das teilten die saudiarabischen Behörden mit.

Die Pilger hatten sich zum Opferfest Eid el Adha in der Mena-Ebene in der Nähe der heiligen Stadt Mekka versammelt.

Der Zwischenfall ereignete sich am Sonntag, als rund zwei Millionen Pilger zu der Jamarat Brücke strömten. Dort werfen sie jedes Jahr als Teil des Rituals Kieselsteine gegen eine Säule, die den Teufel symbolisieren soll. Die Brücke ist rund 15 Meter lang und führt über ein enges Tal. Auch in der Vergangenheit sind dort immer wieder Menschen zu Tode getrampelt worden.

Der Straßenrand wurde von Dutzenden Leichen gesäumt. „Heute morgen gab es ein großes Gedränge unter den Pilgern, die Steine geworfen haben”, zitierte die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur einen Sprecher des Innenministeriums.

Die Hadsch hatte am Freitag unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen begonnen, weil die Behörden nicht ausgeschlossen hatten, dass die Wallfahrt Ziel eines Anschlags der Moslem-Extremisten der El Kaida sein könnte. In den vergangenen Jahren war es bei der Hadsch immer wieder zu Unglücken und Unruhen gekommen. 1990 waren bei einer Massenpanik 1426 Pilger in einem Tunnel zu Tode getrampelt worden. Bei Zusammenstößen zwischen iranischen Pilgern und Sicherheitskräften 1987 kamen 402 Menschen ums Leben.

Die islamische Lehre sieht vor, dass jeder Moslem, der körperlich und finanziell dazu in der Lage ist, die Hadsch einmal in seinem Leben unternimmt.

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