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Mehr als 20 Verletzte bei erster Stierhatz

Bei der ersten Stierhatz der Saison im nordspanischen Pamplona sind 22 Menschen zumeist leicht verletzt worden. Für zwei der Teilnehmer endete das gefährliche Spektakel jedoch im Krankenhaus.

Unter ihnen war eine kanadische Touristin, die sich allen Warnungen zum Trotz in Badelatschen auf die Strecke wagte, wie es weiter hieß. Die 19-Jährige sei nach einem Sturz wegen diverser Prellungen behandelt worden.

Der erste Lauf – er dauerte knapp drei Minuten – ging dennoch glimpflich aus, denn die als besonders aggressiv geltenden Stiere der Züchterei Domecq nahmen im Gegensatz zu früheren Jahren niemanden auf die Hörner. Auf der Strecke herrschte ein großer Andrang, so dass sich die Teilnehmer gegenseitig behinderten.

Obwohl erstmals ein spezielles Antirutschmittel eingesetzt wurde, um das glitschige Kopfsteinpflaster sicherer zu machen, gab es mehrere Stürze. Auch einer der Stiere fiel in einer Kurve hin und prallte gegen die Holzabsperrung. Der 600-Kilo-Bulle brach sich dabei eines seiner Hörner.

Bei dem von Tierschützern kritisierten Spektakel werden noch bis zum 14. Juli jeden Morgen sechs Kampfstiere und sechs zahme Leitochsen durch die Gassen der Altstadt bis in die Arena gejagt, wo sie abends von Toreros getötet werden. Hunderte junge Männer, die „mozos“, laufen dabei vor den Tieren her. Als einzige „Waffe“, um die Kolosse von sich fern zu halten, dient ihnen eine zusammengerollte Zeitung.

Seit 1924 sind bei den traditionellen Stiertreiben („encierros“) 14 Läufer ums Leben gekommen, zuletzt 2003 ein 62-jähriger Spanier. Die Hatz ist diesmal dem Amerikaner Matthew Peter Tassio gewidmet. Der 22 Jahre alte Tourist war vor zehn Jahren als bisher letzter Ausländer von einem Stier aufgespießt und getötet worden.

Das Spektakel ist der Höhepunkt des Volksfestes zu Ehren von Pamplonas Schutzpatron San Fermón. Es wurde durch Ernest Hemingways Roman „Fiesta“ (1926) weltbekannt. Rund um die Feierlichkeiten hat es seit Mittwoch 335 Verletzte gegeben, viele von ihnen wurden wegen Alkoholvergiftungen behandelt. (Schluss) gl

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