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Mehr als 2.700 Affenpocken-Fälle in Europa

In Europa sind mittlerweile mehr als 2.700 Affenpocken-Fälle registriert worden.
In Europa sind mittlerweile mehr als 2.700 Affenpocken-Fälle registriert worden. ©REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/File Photo/File Photo
In Europa sind mittlerweile mehr als 2.700 Affenpocken-Fälle registriert worden. Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen fast 5.000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden.
WHO-Notfallausschuss tagt zu Affenpocken
Nächster Affenpocken-Fall in Österreich

Die führenden Gesundheitsorganisationen in Europa haben mittlerweile insgesamt 2.746 Fälle von Affenpocken aus 29 europäischen Ländern und Regionen identifiziert. Die WHO-Europaregion ist damit die außerhalb von Afrika am stärksten betroffene Region.

Fast 5.000 Affenpocken-Fälle weltweit gemeldet

Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen fast 5000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden. Bis Mai sind Affenpocken in mehr als 40 Ländern außerhalb Afrikas aufgetrten, in denen die Affenpocken bis dahin praktisch unbekannt waren. In diesen Ländern waren es 3.308 Affenpocken-Fälle. Dazu kommen nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1.600 Verdachts- oder bestätigte Fälle in acht afrikanischen Ländern, von denen viele solche Ausbrüche seit Jahren kennen.

Fast nur Männer von Affenpocken betroffen

Wie aus den Daten hervorgeht, handelt es sich bei fast allen bestätigten Fällen um Männer, rund 44 Prozent der Erkrankten waren zwischen 31 und 40 Jahren alt. Sterbefälle seien bisher noch nicht gemeldet worden, hieß es.

WHO-Notfallausschuss tagt zu Affenpocken

Am Donnerstag nahm in Genf der von der WHO einberufene Notfallausschuss zu Affenpocken seine Beratungen auf. Die darin vertretenen Fachleute sollen beurteilen, ob es sich um eine "Notlage von internationaler Tragweite" handelt, die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Die WHO folgt in der Regel der Empfehlung der Fachleute. Praktische Folgen hätte das nicht, aber es soll alle Länder wachrütteln, nach Fällen Ausschau zu halten und eigene Vorkehrungen zu treffen, um eine Ausbreitung einzudämmen.

"Die Übertragung von Mensch zu Mensch dauert an und wird wahrscheinlich unterschätzt", sagte der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zu den Ausschussmitgliedern. Die meisten gemeldeten Fälle beträfen Männer, die Sex mit Männern haben. In Nigeria sei der Anteil betroffener Frauen höher als anderswo. In Afrika seien auch gut 70 Todesfälle gemeldet worden. Bei Menschen mit eingeschränktem Immunsystem, Schwangeren und kleinen Kindern bestehe bei einer Infektion das Risiko schwerer Krankheitsverläufe. "Es ist wichtig, dass die Länder wachsam bleiben und ihre Kapazitäten verstärken, um eine Ausbreitung zu verhindern", sagte Tedros.

Nach Angaben der WHO wird das Ergebnis der Beratungen frühestens am Freitag erwartet. Der Ausschuss tagt je nach Beschluss der WHO in losen Abständen über mehrere Wochen oder Monate. Den Vorsitz hat Jean-Marie Okwo-Bele aus der Demokratischen Republik Kongo. Vertreten sind unter anderem Spezialistinnen und Spezialisten aus Japan, Brasilien, Thailand, der Schweiz, Russland, Marokko und Nigeria.

(APA/Red)

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