Allein in Hilla, 95 Kilometer südlich von Bagdad, wurden aktualisierten Angaben des Krankenhauses zufolge mindestens 50 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt. Zwei Bomben wurden dort nach Angaben eines Vertreters der Stadtverwaltung gezündet, als Dutzende Arbeiter gerade eine Textilfabrik verlassen hatten. Ein dritter Sprengsatz detonierte, als sich Rettungskräfte um die Opfer kümmerten.
Am Abend starben in Basra im Süden des Landes mindestens 20 Menschen bei drei Autobombenanschlägen. Polizeiangaben zufolge wurden mehr als 70 weitere verletzt. In Bagdad griffen am Morgen Aufständische mit automatischen Waffen gezielt Kontrollposten von Armee und Polizei an. Dabei wurden dem Innenministerium zufolge neun Menschen getötet, vor allem Sicherheitskräfte, und 24 verletzt. “Es handelte sich um koordinierte Aktionen”, sagte ein Militärsprecher.
In Falluja im Westen des Landes nahmen Rebellen mehrere Häuser von Polizisten ins Visier. Vier Menschen, darunter zwei Beamte, seien dabei ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Bei einem Doppelanschlag in Suwaira, südlich der Hauptstadt Bagdad, starben elf Menschen. Dort explodierte vor einer schiitischen Moschee eine Bombe. Insgesamt kamen bei mehr als 20 Anschlägen und Übergriffen im ganzen Land mindestens 102 Menschen ums Leben.
Die USA verurteilten die “sinnlose Gewalt”. Diese Angriffe würden jedoch nicht das Vertrauen der Iraker in ihre Regierung und ihre Sicherheitskräfte untergraben, erklärte US-Außenamtssprecher Philip Crowley in Washington.
Die US-Armee und ihre Verbündeten hatten im April die beiden Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida im Irak getötet. Wenige Tage später starben bei einer Reihe von Bombenanschlägen in Bagdad und im Westen des Landes mehr als 50 Menschen. Seither war es vergleichsweise ruhig geblieben.