Mehlis macht Syrien für Anschlag verantwortlich
Die syrischen Behörden sind verantwortlich, sagte Mehlis in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der in London erscheinenden arabischen Zeitung As-Sharq al-Awsat. Nähere Angaben machte der deutsche Oberstaatsanwalt, dessen Amtszeit als UNO-Chefermittler am Donnerstag offiziell endete, nicht. Solange kein Nachfolger für Mehlis gefunden ist, bleibt dieser kommissarisch im Amt. Als Mehlis-Nachfolger im Gespräch ist der Belgier Serge Brammertz.
Mehlis bekräftigte, dass eine Verbindung zwischen der Ermordung Hariris im Februar und der anschließenden Anschlagsserie im Libanon bestehe. Erst am Montag waren der syrienkritische Abgeordnete und Zeitungsherausgeber Gebrane Tueni und drei weitere Menschen bei einem Autobombenanschlag in Beirut getötet worden. Es war der 13. Anschlag seit dem Mord an Hariri. Mehlis warf in dem Zeitungsinterview zudem einigen Parteien vor, die Ermittlungen behindern zu wollen. In seinem jüngsten Untersuchungsbericht hatte der UNO-Ermittler Syrien mangelnde Kooperation vorgeworfen.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Donnerstag das Mandat der Sonderkommission zur Untersuchung des Bombenanschlags auf Hariri vorläufig um sechs Monate bis zum 15. Juni 2006 verlängert. In einer von dem höchsten Entscheidungsgremium der Vereinten Nationen einstimmig angenommenen Resolution hieß es, Syrien müsse vollständig und bedingungslos mit der Ermittlungskommission zusammenarbeiten.