Die MedUni Wien setzt ein Zeichen für Impfungen: Am Montag gibt es eine Aktion, bei der sich Angehörige der Universität sowie ihre Angehörigen und ihre Kinder per Impfung gegen HPV-Infektionen schützen lassen können. Fast alle Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs werden durch Infektionen mit dem Human Papilloma-Virus ausgelöst. Die Impfung schützt zu etwa 70 Prozent.
Viele Wissenschaftler der MenUni arbeiteten an dem Impfstoff
Mehrere Wissenschafter der MedUni Wien waren ehemals an der Entwicklung der Vakzine beteiligt. So waren Experten Universitäts-Hautklinik an vorderster Stelle bei der “Konstruktion” von Virus-like Particles, also Virus-ähnlichen Konstrukten, die einen wichtigen Teil der Vakzine ausmachen. Wissenschafter der Universitäts-Frauenklinik beteiligten sich im großen Stil an der Wirksamkeitsprüfung des Impfstoffes.
Mehr als 500 Neuerkrankungen pro Jahr
In Österreich erkranken jedes Jahr 500 bis 550 Frauen an invasivem Gebärmutterhalskrebs. Laut Statistik Austria sterben daran jährlich 150 bis 180 Patientinnen. Auf Österreich umgelegte Zahlen der Weltgesundheitsorganisation gehen hingegen von jährlich 600 Erkrankungen mit rund 300 Todesopfern aus. Pro Jahr müssen sich in Österreich rund 5.000 Frauen gynäkologischen Eingriffen im Spital unterziehen, weil bei ihnen, offenbar per Impfung vermeidbare, Vorstufen zu Gebärmutterhalskarzinomen entdeckt werden, die entfernt werden müssen.
Finanzierung der Impfung ist ein Hauptproblem
Seit Jahren gibt es heftige Diskussionen darüber, wie man die von Experten empfohlene Impfung zumindest Mädchen vor den ersten Sexualkontakten über ein von der öffentlichen Hand finanziertes Programm zur Verfügung stellen könnte. Im Privatverkauf in den Apotheken kostet die Vakzine pro Dosis derzeit 190,65 Euro – für die drei Teilimpfungen also fast 600 Euro. Das ist für viele Familien praktisch unerschwinglich. An der MedUni Wien gelang es, den Preis pro Teilimpfung für Mitarbeiter auf 47 Euro zu drücken, für Angehörige und Jugendliche auf 77 Euro.