So warnte MUW-Vizerektor für Lehrer, Rudolf Mallinger, am Donnerstag in einer Aussendung. Ein regulärer Studienbetrieb im ersten Studienabschnitt bei freiem Hochschulzugang für alle Studienanwärter aus dem EU-Raum sei nicht mehr durchführbar.
Pro Studienplatz mehr als 100 Anwärter
Auf 600 mögliche Studienplätze im zweiten Studienabschnitt des Wiener Medizincurriculums würden dann pro Studienplatz mehr als 100 Anwärter kommen, führt Mallinger die Berechnung weiter. Österreichische Studienanfänger wären dann gegenüber den aus Deutschland hinzukommenden deutlich in der Minderheit.
Die Lösung dieser Problematik kann für Mallinger nur in einer neuen und studienspezifische Zugangsregelung am oder vor Studienbeginn sein. Einen Numerus Clausus nach deutschem Vorbild lehnt er aber ab. Anzustreben wäre ein Selektionsmechanismus, der medizinrelevante Auswahlkriterien berücksichtigt.
Fachspezifische Eignungstests möglich
Der MUW-Vizerektor verweist auf eine aktuelle Evaluierungsstudie zum ersten Studienabschnitt des neuen Medizinstudiums an seiner Uni, wonach Lehrende und selbst Studierende mehrheitlich eine Vorverlegung einer notwendigen Zugangsregulierung befürworten. Für die MUW wären auch Modelle sinnvoll und denkbar, die eine derartige Entscheidung – ähnlich den Zugangsregelungen in Griechenland – in Form von fachspezifischen Eignungstests vor das Studium verlegen.
Primär gefordert ist nach Ansicht Mallingers der Gesetzgeber, der nach Vorliegen des EuGH-Urteils geeignete gesetzliche Maßnahmen ergreifen müsse. Der Vizerektor macht auch darauf aufmerksam, dass ein professionelles Zulassungsverfahren mit Eignungstests zusätzliche Ressourcen erfordere.