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Medienrummel bei U2-Probefahrt mit Häupl

Öffis statt Dienstwagen: In Gefolgschaft eines vielköpfigen Medientrosses hat die Wiener Rathaus-Führung am Freitag eine Probefahrt auf dem neuen U2-Teilstück Schottenring-Stadion unternommen.

Bürgermeister Michael Häupl (S) freute sich im APA-Gespräch über eine “gute Zusammenarbeit mit den Privatfirmen, sowohl beim Tunnelbau als auch in den Bereichen des Fahrzeugbaus.” Offiziell wird der Abschnitt am 10. Mai eröffnet.

Die U2-Verlängerung bedeute einen wichtigen Mosaikstein für die weitere Anbindung der Peripherie an den öffentlichen Verkehr, so Häupl. Vor allem die Leopoldstadt (2. Bezirk) erfahre eine massive Aufwertung. Er freute sich – in Begleitung der beiden SP-Vizebürgermeisterinnen Renate Brauner und Grete Laska – auch über die gelungene Gestaltung der einzelnen Stationen. Rund 90.000 Menschen würden entlang des insgesamt 3,9 Kilometer langen, neuen Streckenverlaufs leben.

Während der fünfjährigen Bauzeit habe es vor allem zwei große Herausforderungen gegeben, sagte Johann Ehrengruber, Sprecher der Wiener Linien, zur APA. Das technische Hauptproblem sei gewesen, dass die Arbeiten ab dem Donaukanal unter Grundwasserniveau stattfinden mussten. “Wir haben bei den Bohrarbeiten das Erdreich künstlich vereist”, so Ehrengruber.

Im Bereich Taborstraße-Praterstern seien zudem spezielle Pumpanlagen zum Einsatz gekommen, um das Grundwasser in den Donaukanal abzuleiten. Als zweiter Problembereich habe sich ein Rechtsstreit mit zwei Hauseigentümern entpuppt. “Die wollten partout nicht, dass unter ihren Liegenschaften ein Tunnel gebaut wird”, so Ehrengruber.

In den verbleibenden Tagen vor der Eröffnung müssen laut Wiener Linien nur noch Restarbeiten erledigt werden: “Da und dort ein Lichtschalter, ein Stiegengeländer, den Baustellenstaub entfernen”. Im Zusammenspiel mit den Linien U1 und U3 sollen mit der verlängerten U2 während der EURO stündlich etwa 50.000 Fußballfans vom Zentrum ins Stadion und wieder zurück gebracht werden können.

Laut Brauner wird spätestens mit Ende des nächsten U2-Erweiterungsschritts zur Aspernstraße im Jahr 2010 eine “magische Schallgrenze” durchbrochen werden. Ab dann sollen in ganz Wien bis zu 800 Mio. Fahrgäste jährlich in den Öffis transportiert werden.

Im Zuge des Streckenausbaus finden nicht nur ein spezielles Leitsystem für starken Fahrgästeandrang (Station Stadion) oder ein spezielles Beleuchtungskonzept mit Glaskuppeln, das Tageslicht auch in unterirdische Stationsbereiche leitet (Station Messe Prater), Einzug in das Wiener U-Bahn-Netz: Als besonderer Höhepunkt wurde ein “giftfreies Kunstwerk” der Malerin Susanne Zemrosser in der Station Praterstern vorgestellt. Es zeigt bunte Motive rund um das Thema Prater. Eine neue Methode habe es möglich gemacht, diese Email-Arbeit ohne die ansonsten üblichen giftigen Zusatzstoffe herzustellen, wurde betont.

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