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Medienmitarbeiter in Österreich bangen um Jobs und Meinungsfreiheit

Eine AK-Umfrage zeigt die Sorgen Österreichs Medienmitarbeiter.
Eine AK-Umfrage zeigt die Sorgen Österreichs Medienmitarbeiter. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Laut einer IFES-Umfrage der Arbeiterkammer Wien hat die Hälfte der Beschäftigten in Österreichs Medienbranche Angst um ihren Arbeitsplatz. An der Erhebung nahmen 1.300 Personen teil. Viele Medienunternehmen stehen unter erheblichem finanziellen Druck, was zu Sparmaßnahmen und Entlassungen führt. Zudem empfinden 43 Prozent der Befragten hohen Zeitdruck als belastend.

Die Zufriedenheit mit der Tätigkeit ist unter Medienmitarbeitern hoch, jedoch gibt es Unzufriedenheit mit den Strukturen. 53 Prozent bemängeln die Kommunikationskultur. Nur 25 Prozent sind mit Mitbestimmungsmöglichkeiten zufrieden. Der Führungsstil wird von 39 Prozent geschätzt, was unter dem österreichischen Durchschnitt von 62 Prozent liegt. Die wöchentliche Mehrarbeit beträgt 3,5 Stunden und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt von 1,2 Stunden.

Drei Viertel der Medienmitarbeiter in Sorge um Meinungsfreiheit in Österreich

Etwas mehr als ein Drittel berichtet in der Umfrage von Interventionen in redaktionelle Inhalte. Ein Fünftel der Journalistinnen und Journalisten fühlt sich in ihrer Rolle als "vierte Gewalt" behindert. Ganze drei Viertel fürchten um die Meinungsfreiheit im Land. "Die Sorgen der Medienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter um die Meinungsfreiheit zeigen, dass die Arbeitsbedingungen letztlich auch die Qualität der Demokratie beeinflussen. Wenn drei Viertel der Beschäftigten um die Meinungsfreiheit bangen, ist das nicht nur ein Branchenthema - das ist ein Alarmsignal für uns alle", wurde Ludwig Dvořák, Chefjurist der AK Wien, in einer Aussendung zitiert. Alois Freitag, Vorsitzender der GPA Wien und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Mediaprint, erinnerte daran, dass Herzblut keine fairen Arbeitsbedingungen ersetze. "Auch wirtschaftlicher Druck wirkt wie ein Schatten über der Branche und drückt nicht nur auf die Zahlen, sondern auch auf die Menschen. Nur ein Viertel der Befragten fühlt sich ausreichend eingebunden - das ist ein Warnsignal", so Freitag.

(APA/Red)

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